Bildschirm lässt sich einfach tauschen
Ohne die anderen Module auszubauen, können wir den Bildschirm des Fairphone 4 entfernen. Dafür müssen acht Schrauben im Rahmen gelöst werden. Das Display lässt sich anschließend vom Rahmen lösen - am besten, man verwendet dafür den Fingernagel oder ein dünnes Kunststoffblättchen. Der Übergang zwischen Display und Smartphone-Rahmen passt perfekt, es gibt keinen nennenswerten Spalt, wenn der Bildschirm montiert ist.
Die Preise für die Ersatzteile des Fairphone 4 liegen wie beim Vorgänger im moderaten Bereich. Die beiden teuersten Ersatzteile sind - verständlich - das Display sowie die Hauptkamera für jeweils 80 Euro. Fällt einem das Smartphone herunter und der Bildschirm springt, lässt sich dieser entsprechend kostengünstig einfach selbst tauschen. Die restlichen Module kosten zwischen 15 und 30 Euro; ein weiterer Akku kostet ebenfalls nur 30 Euro.
Das Display des Fairphone 4 hat eine Notch, in der die Hauptkamera mit 25 Megapixeln verbaut ist. Der LC-Bildschirm hat neutrale Farben und stellt Inhalte dank 410 ppi scharf dar. Die Helligkeit lässt etwas nach, wenn wir das Smartphone ankippen, die Farben bleiben stabil. Insgesamt macht das Display einen durchschnittlich guten Eindruck, an die Bildschirme der aktuellen Oberklasse-Smartphones kommt es aber nicht heran.
Fairphone erstmals mit Dualkamera
Auf der Rückseite ist eine Dualkamera verbaut - ein Novum in der Geschichte der Fairphones. Die Hauptkamera hat 48 Megapixel, wie die Kamera des Fairphone 3+ also, dazu kommen eine Superweitwinkelkamera mit ebenfalls 48 Megapixeln und ein Entfernungssensor. Standardmäßig werden Fotos mit 12 Megapixeln gemacht, bei denen jeweils vier Pixel zu einem zusammengefasst werden. Die Hauptkamera können wir auch mit der vollen Auflösung verwenden, die Superweitwinkelkamera hingegen nicht.
Die Bildqualität der Kameras konnten wir nur bedingt testen. Das liegt daran, dass die Kamera-Software Fairphone zufolge noch nicht final ist. In den kommenden Wochen sollen per Update Funktionen nachgereicht werden. Bei Tageslicht gemachte Bilder sind ordentlich belichtet, Nachtaufnahmen hingegen sehen nicht gut aus - hoffentlich kann Fairphone hier noch mit einem Update nachbessern.
Die Bildschärfe der Hauptkamera ist bereits beim aktuellen Stand der Software gut. Der Modus mit vollen 48 Megapixeln bringt noch mehr Schärfe, allerdings ist die Belichtung dort noch sensibler als im normalen Aufnahmemodus. Bilder mit hellem Himmel sind bei uns durchweg zu hell aufgenommen.
Von der Leistung her hat das Fairphone 4 dank des verbauten Snapdragon 750G mit bis zu 2,2 GHz ausreichend Reserven für übliche tägliche Anforderungen. Im Geräte-Benchmark Geekbench 5 kommt das Smartphone auf einen Single-Wert von 642 Punkten, was auf dem Niveau eines Samsung Galaxy A52 5G liegt. An die Leistung von Oberklasse-Smartphones kommt das Fairphone 4 nicht heran, es wird allerdings auch nicht als ein solches Gerät vermarktet.
Unverbasteltes Android 11
Der Arbeitsspeicher ist wahlweise 6 oder 8 GByte groß, der Flash-Speicher jeweils 128 oder 256 GByte. Ausgeliefert wird das Fairphone 4 mit Android 11, das der Hersteller unangepasst lässt - entsprechend kommt das Smartphone nur mit wenigen vorinstallierten Apps, die hauptsächlich von Google stammen. Fairphone garantiert Support bis 2025, dank Upgrades auf Android 13 und 14 soll die Unterstützung sogar bis 2027 gehen - ein Versprechen, das aktuell kein anderer Hersteller im Android-Bereich gibt.
Der Fingerabdrucksensor ist beim Fairphone 4 seitlich im Einschalter eingebaut und nicht mehr auf der Rückseite wie noch beim Fairphone 3. Etwas nervig finden wir, dass wir immer erst den Einschalter drücken und dann anschließend noch einmal unseren Finger vom Sensor entfernen und wieder auflegen müssen. Einen Klinkenanschluss für Kopfhörer hat das Fairphone 4 nicht. Die Stereolautsprecher sind laut genug, bieten aber recht wenig Bass.
Der Akku reicht in unserem Test problemlos einen Tag lang, bei geringerer Nutzung auch für anderthalb Tage. Das Fairphone 4 ist kompatibel mit Quickcharge 4+, allerdings liegt dem Smartphone kein Ladegerät bei. Fairphone verkauft ein 30-Watt-Ladegerät für 25 Euro, Nutzer sollen idealerweise aber den Adapter weiterverwenden, den sie schon besitzen.
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