Fahrlässige Tötung: Tesla-Fahrer wegen Unfall durch Autopilot angeklagt
Ein Tesla-Fahrer muss sich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten, weil zwei Menschen ums Leben kamen, als der Tesla auf Autopilot fuhr.

In den USA ist ein Tesla-Fahrer wegen zweifacher fahrlässiger Tötung angeklagt worden: Er hatte mit eingeschaltetem Autopilot eine rote Ampel überfahren und einen Aufprallunfall verursacht, bei dem im gegnerischen Fahrzeug zwei Personen ums Leben kamen. Laut einem Bericht der Washington Post ist dies womöglich das erste Mal, dass ein Fahrer wegen eines Unfalls, bei dem Teslas Autopilot genutzt wurde, eines Verbrechens beschuldigt wird.
Der Vorfall ereignete sich im Dezember 2019 in einem Vorort von Los Angeles und wurde erst jetzt durch Gerichtsakten bekannt. Der Fahrer war mit einem Tesla Model S unterwegs, das eine rote Ampel überfuhr und mit einem Honda Civic zusammenstieß. Ein Passagier aus dem Model S wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, erlitt jedoch keine lebensbedrohlichen Verletzungen.
Die Staatsanwaltschaft beschloss dem Bericht zufolge im Oktober 2021, Anklage wegen fahrlässiger Tötung zu erheben.
Eine Untersuchung der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) ergab, dass der Autopilot zum Zeitpunkt des Unfalls aktiviert war. Tesla baute erst im April 2020 in den USA eine Funktion ein, mit der Ampeln erkannt werden können. Die Funktion heißt dort Traffic Light and Stop Sign Control. Erkennt das Elektroauto Ampellichter und Stoppschilder in seinem Blickfeld, bleibt es automatisch an der Haltelinie stehen.
Tesla schreibt vor, dass der Fahrer bei Nutzung des Assistenzsystems die Straße stets beobachten und eingriffsbereit sein muss.
Die NHTSA habe bei rund 30 Unfällen Untersuchungen eingeleitet, an denen ein Tesla mit Autopilot beteiligt gewesen sei, hieß es Mitte 2021. Insgesamt geht es um zehn Todesfälle.
Autonomes Uber-Testfahrzeug verursachte tödlichen Unfall
Tatsächlich wurde schon einmal eine 46 Jahre alte Fahrerin nach einem Unfall mit einem teilautonomen Fahrzeug wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Bei dem Unfall im März 2018 in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona war ein Testfahrzeug des Mitfahrdienstes Uber vom Typ Volvo XC90 im nächtlichen Verkehr mit einer 49 Jahre alten Frau kollidiert, die mit ihrem Fahrrad in der Dunkelheit eine vierspurige Straße überquerte.
Es handelte sich aber nicht um ein normales Fahrzeug, das im Handel frei erhältlich war, sondern um ein Testfahrzeug, das eine Spezialgenehmigung zur Erprobung von autonomen Fahrfunktionen hatte. Nach Ansicht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB war die Unaufmerksamkeit der Testfahrerin die "wahrscheinliche Ursache" des tödlichen Unfalls.
Ende 2020 gab Uber die Entwicklung für autonomes Fahren auf und verkaufte die Sparte an das Startup Aurora.
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Ui - dein normales Auto hat eine Flughöhe? Gratulation ^^
Das ist wohl wahr. Die Leute haben ja schon Schwierigkeiten bis zur Weigerung des...
Weil Teslas System lange nicht so intelligent ist wie es die Firma gerne angibt.
Die Karte ist doch viel schöner. Lasst sich viel besser mit sich führen als große...