Factorial Energy: Mercedes und Stellantis investieren in Feststoffbatterien
Durch Festkörperakkus sollen Elektroautos sicherer werden und schneller laden. Doch mit einer schnellen Serienproduktion ist nicht zu rechnen.

Die beiden Autokonzerne Mercedes-Benz und Stellantis wollen gemeinsam mit dem US-Unternehmen Factorial Energy Feststoffbatterien entwickeln. "Bereits im kommenden Jahr sollen erste Zell-Prototypen erprobt werden", teilte Mercedes-Benz am 30. November 2021 mit. Dafür beteilige sich das Unternehmen an Factorial "mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag in US-Dollar", sagte COO Markus Schäfer.
Der Autokonzern Stellantis, zu dem unter anderem die französische PSA-Gruppe mit dem Rüsselsheimer Hersteller Opel gehört, kündigte ebenfalls eine "strategische Investition" in Factorial an.
Laut Mercedes-Benz soll innerhalb der kommenden fünf Jahre der erste Einsatz der Technik in kleinen Serien in einer begrenzten Anzahl von Fahrzeugen erfolgen. Stellantis will 2026 eine erste wettbewerbsfähige Feststoffbatterie auf den Markt bringen.
Festelektrolyte ermöglichen demnach "eine deutlich optimierte Sicherheit der Batterie sowie die Verwendung neuer Anodenarten, zum Beispiel Lithium-Metall-Anoden". Diese böten im Vergleich zu heutigen Lithium-Ionen-Batteriezellen eine fast verdoppelte Energiedichte. Eine Erhöhung der Reichweite bei gleichzeitig geringen Ladezeiten werde möglich.
Factorial Energy mit Sitz in Woburn, Massachusetts, hat nach eigenen Angaben schon Feststoffbatterien entwickelt, "die eine um 20 bis 50 Prozent größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bieten". Die firmeneigene Factorial Electrolyte System Technology (FEST) nutze ein festes Elektrolytmaterial, das eine "sichere und zuverlässige Zellleistung mit Kathoden- und Anodenmaterialien mit hoher Kapazität" ermögliche. Der Elektrolyt sei bereits in Zellen mit 40Ah skaliert worden und arbeite bei Raumtemperatur.
Neben Mercedes-Benz und Stellantis investieren auch anderen Autohersteller in Festkörperakkus. So hat Volkswagen bereits 2018 100 Millionen Dollar in den Anbieter Quantumscape gesteckt. Das Unternehmen verschweigt bislang wichtige Angaben zur Energiedichte seiner Prototypen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Hallo! Varta hat aber noch keine Festkörperakkus angekündigt, das ist ein anderes Thema...