Facebook verdreht Kindern und Schulleitung den Kopf
Grundsätzlich müssen Eltern gefragt werden, bevor Bilder ihrer Kinder auf Facebook gepostet werden dürfen. Das gilt auch für die Seiten der Schulen. Facebook-Seiten von Schulen halten Datenschützer allerdings generell für rechtlich unzulässig und sind empört, dass es sie trotzdem gibt. In einer Erklärung vom 17. April 2012 bezeichnete der schleswig-holsteinische Landesdatenschützer Thilo Weichert Facebook-Seiten von Schulen als "pädagogisch katastrophales Vorbild für die Kinder und Jugendlichen". Weichert sagte: "Facebook legt alles darauf an, nicht nur den Kindern, sondern auch den Schulleitungen den Kopf zu verdrehen."
Vor jeder Veröffentlichung von Kinderbildern muss die Schule von den volljährigen Schülern und bei Minderjährigen von deren Eltern die Einwilligung einholen. Die Betroffenen müssen vorher über die Risiken wie weltweite Abrufbarkeit, Veränderbarkeit und Nutzung in anderen Zusammenhängen ausreichend informiert werden und schriftlich ihr Einverständnis erklären. Keine weiteren Informationen über das Kind, insbesondere keine Wohnadressen, private E-Mail-Adressen und anderes dürfen veröffentlicht werden.
Kinder dürfen nicht ausgeschlossen werden
Kinder von schulischen Aktivitäten auszuschließen, weil ihre Eltern der Veröffentlichung ihrer Bilder nicht zugestimmt haben - so wie es in Braunlage im Harz geschehen ist -, findet Weichert empörend. "Ich bin entsetzt", sagte er Golem.de. "Als Datenschützer allgemein und bürgerrechtlich bewusster Mensch kann ich das Verhalten nicht nur aus rechtlicher, sondern vor allem aus pädagogischer Sicht nur kritisieren: Die zwangsweise Animation von Kindern, ein Medium zu nutzen, das für diese weder rechtlich vorgesehen und erlaubt noch geeignet ist, müsste meines Erachtens nicht nur öffentlich kritisiert, sondern aufsichtlich gerügt werden."
Denn es gibt genügend andere Möglichkeiten sicherzustellen, dass die Bilder der Kinder nicht auf Facebook erscheinen, wie ein Sprecher der Fröbel-Gruppe, die Krippen, Kindergärten und Horte mit rund 11.000 Kindern in mehreren Bundesländern betreibt, Golem.de erklärte: "Wir würden bei der Dokumentation sicherstellen, dass manche Kinder nicht mit aufs Bild kommen, oder in einer nachträglichen Abstimmung Bilder aussortieren, auf denen Kinder zu sehen sind, bei denen das Eltern nicht wünschen. Hier geben die Eltern als Erziehungsverantwortliche vor, was für die Kinder gewünscht ist oder nicht".
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Facebook: Warum Kinderbilder nicht in soziale Netzwerke gehören |
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Nein ich denke eher das du völlig überzogen ragierst und beispiele bringst die nichtmal...
Generell sollte man es doch lieber unterlassen, Kinderbilder ins Netz zu stellen. Man...
Webseiten, die zu Facebook verlinken, guck ich mir nicht an. Demnächst wird auch die...
Gibts überhaupt eine Begründung? Der Gedanke ist wohl das man beliebig Bilder machen...
Die Schulleiterin sagte die Kinder seien eigentlich nicht "ausgeschlossen" worden, sie...