Faceapp: Russische App liegt im Trend und entfacht Datenschutzdebatte
Wie sehen Leute aus, wenn sie 80 Jahre alt sind? Die russische Spaß-App Faceapp kann dies und andere Effekte per Machine Learning mit einem Selfie zeigen. Die Software speichert allerdings das Quellbild auf eigenen Servern. In Verbindung mit dem Herkunftsland ruft das Kritiker und Analysten auf den Plan.

Die bereits 2017 von russischen Entwicklern verbreitete App Faceapp ist wieder beliebt - und mit dem Trend kommen Bedenken zum Datenschutz. Das Programm verwendet Machine Learning, um ein Selfie der Nutzer mit einem Filter zu belegen - beispielsweise, um Gesichter künstlich altern zu lassen oder sie zum Lächeln zu bringen. Allerdings werde das Quellbild auf den eigenen Servern der Firma gespeichert und Filter nicht lokal auf dem Smartphone angewandt. Das meint Sicherheitsforscher und CEO des Unternehmens Guardian Firewall Will Strafach auf Twitter, der das Verhalten der Applikation mit einem Netzwerkanalysierer untersucht hat.
Dem IT-Magazin The Verge hat das russische Entwicklerteam schon 2017 gesagt, dass immer ein Bild der Nutzer auf den eigenen Servern gespeichert werde, um Netzwerktraffic einzusparen. Außerdem soll sichergestellt sein, dass Bilder nach dem Upload auch wieder gelöscht werden. Es gibt wohl auch keine Beweise, dass die Applikation weitere Bilder in der Bibliothek des Host-Smartphones verwertet. Allerdings kritisieren Nutzer, dass die Entwickler das korrekte Verhalten nicht kommunizieren.
"Ihre Datenschutzbedingen sind nicht einmal im Entferntesten DSGVO-kompatibel. Sie sagen aus, dass Daten in beliebige Standorte transferiert werden können, wo sie eine Einrichtung haben, das bedeutet Russland", kritisiert die Autorin und Anwältin Elizabeth Potts Weinstein auf Twitter. Faceapp-CEO Yaroslav Goncharov verteidigt sein Produkt hingegen und gibt der Publikation The Guardian zu verstehen, dass das Unternehmen die Cloud-Infrastruktur von amerikanischen Unternehmen wie Amazon und Google benutzt.
Die Konversation ist wichtig
Die Redakteurin Ashley Carman von The Verge möchte darauf aufmerksam machen, dass die Macher von Faceapp sich nicht unbedingt unterschiedlich zu anderen Unternehmen verhalten. "Wenn Sie sich über Faceapp Sorgen machen, dann gibt es sicherlich eine ganze Reihe anderer Programme auf Ihrem Telefon, die das Gleiche machen". Dabei fußen einige Nutzer ihre Bedenken auf dem simplen Fakt, dass es sich dabei um eine Applikation aus Russland handelt. Dabei können ähnliche Bedenken auch für China und die USA gelten.
Allerdings ist die Konversation über Faceapp für Carman wichtig. "Leute sollten mehr darüber nachdenken, wie ihre Daten verarbeitet werden - bevor sie sie einfach mit einer unbekannten App teilen".
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Wie schon im Artikel gesagt wurde das Teil ja bereits vor 2 Jahren veröffentlicht und war...
Denn verfügt jemand über die Personendaten von vielen, kann dieses nicht mehr als Echt...
Die 10 years challenge auf Twitter wird auch fürs machine learning benutzt und ist auf...
Dann hab die App wieder deinstalliert. In der kostenlosen Version hat man ja nicht...