F-Secure im Interview: "Wir erkennen Staatstrojaner und wollen das nicht ändern"

Von Regierungen erstellte Malware muss nicht immer so schlecht sein wie 0zapftis, der bayerische Staatstrojaner. Für F-Secures Virenforscher Mikko Hypponen ist entscheidend, dass Anti-Malwareunternehmen auch künftig uneingeschränkt arbeiten können, wie er im Gespräch mit Golem.de sagte.

Artikel veröffentlicht am ,
F-Secures Chief Research Officer Mikko Hypponen
F-Secures Chief Research Officer Mikko Hypponen (Bild: Mikko Hypponen)

Kurz vor seiner Keynote-Ansprache auf der Cebit gab Mikko Hypponen von F-Secure Golem.de ein ausführliches Interview. Der Finne arbeitet seit 15 Jahren für den Antivirenhersteller und ist dort "Chief Research Officer" - er erforscht unter anderem, wie hoch entwickelte Schadprogramme funktionieren und wie man sie erkennen kann.

Laut finnischem Recht darf es dabei bisher keine Ausnahmen für Staatstrojaner geben: "Wir wollen keine White Lists. Wir wollen keine Backdoors", sagte Hypponen. Gegenwärtig laufen laut dem Programmierer aber Initiativen in Finnland, das einzuschränken. "Wenn die Gesetze sich ändern, sind uns die Hände gebunden."

Als kritisch für die Sicherheit der Anwender sieht Hypponen die sich steigernde Qualität von staatlicher Malware an. 0zapftis war als ziemlich stümperhaft entlarvt worden, zuerst durch Analysen des CCC. Andere Programme seien dagegen "Regierungs-Malware von Weltklasse", sagte der F-Secure-Manager. Vor allem Programme mit militärischem Auftrag wie Stuxnet oder Flame seien so fortschrittlich, dass man sie ohne Wissen um ihr Vorhandensein kaum finden könnte.

Jedes Unternehmen, das auf Anfragen von Behörden Daten herausgeben müsse, sollte Transparenzberichte erstellen, schlug Hypponen vor. Die Nutzer hätten seit den Enthüllungen von Edward Snowden viel Vertrauen in den Datenschutz verloren. Zu Nutzerdaten von Unternehmen, die für die Verfolgung von schweren Straftaten angefordert wurden, sagte der Finne: "Wie erfolgreich waren denn die Ermittlungen dann? Das sollten wir wissen."

Im weiteren Gespräch erklärte Hypponen, wie politische Bewegungen in Zukunft Einfluss nehmen sollten - und in welchem Dilemma unter anderem US-Unternehmen beim Thema Datenschutz steckten. Das vollständige Interview erscheint am kommenden Sonntag bei Golem.de.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


nie (Golem.de) 15. Mär 2014

Hm, mein Finnisch ist etwas eingerostet ;) Das ist aber ein guter Punkt, wir bleiben da...

Andre S 15. Mär 2014

Einer alleine kann es schonmal garnicht, sonst hätten wir hier und überall anders nicht...

mnementh 14. Mär 2014

Werden sie nicht. Zitat aus dem Artikel: Gegenwärtig laufen laut dem Programmierer aber...

schueppi 14. Mär 2014

Das ist wie mit Antimaterie... So genau weiss das niemand...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  2. System Shock Remake angespielt: Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt
    System Shock Remake angespielt
    Die Kult-KI Shodan kämpft frisch entfesselt

    System Shock gilt als wegweisendes Shooter-Rollenspiel. Jetzt ist Golem.de im Remake wieder gegen die Super-KI Shodan angetreten (Windows-PC).
    Von Peter Steinlechner

  3. Gefangen im Zeitstrom, verloren im All: Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er
    Gefangen im Zeitstrom, verloren im All
    Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er

    Sie sind die Klassiker, auf denen das ganze Genre aufbaut: die großen Science-Fiction-Serien der 1960er. Neben Star Trek gab es hier noch viel mehr.
    Von Peter Osteried

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /