Extragebühr kommt: Netflix beklagt 100 Millionen geteilte Konten
In spätestens einem Jahr will Netflix Gebühren verlangen, um das Teilen von Konten über Haushaltsgrenzen hinweg offiziell zu erlauben.

Anlässlich der aktuellen Quartalszahlen von Netflix hat das Unternehmen mitgeteilt, dass der Streaming-Pionier darunter leide, dass weltweit rund 100 Millionen Haushalte Netflix nutzten, ohne dafür zu bezahlen. Insgesamt hat Netflix derzeit weltweit 221,6 Millionen zahlende Abonnenten. Der Anbieter machte keine Angaben dazu, wie die 100 Millionen Haushalte ermittelt wurden.
Das Teilen von Netflix-Konten verringert die Gesamtmenge der möglichen Netflix-Abonnenten entsprechend. Netflix hatte bereits Mitte März 2021 angekündigt, eine Extrabezahlung testen zu wollen, wenn ein Netflix-Konto mit anderen außerhalb des eigenen Haushalts geteilt wird. Zunächst wird das Modell in Chile, Costa Rica und Peru erprobt.
Netflix soll bereits seit fast zwei Jahren an einer Lösung arbeiten, um das Problem der Konten-Teilung zu lösen. Zunächst geht es darum herauszufinden, ob Kunden bereit sind, für die Teilung der Kontodaten mit anderen einen Aufpreis zu den monatlichen Abogebühren zu bezahlen. Bisher untersagen die Nutzungsbedingungen, ein Netflix-Abo mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen.
Zusatzgebühr für Kontoteilung kommt in einem Jahr
Der Netflix-COO Greg Peters sagte nach der Veröffentlichung der Netflix-Quartalszahlen, dass er erwarte, dass es "noch ein Jahr" dauern werde, bis diese Zusatzgebühr "weltweit" eingeführt werden könne. Dazu müsse noch Verschiedenes ausprobiert werden. Trotz der ersten Tests sei noch nicht entschieden, wie das Ganze gestaltet sein werde.
"Wir müssen einfach nur bis zu einem gewissen Grad dafür bezahlt werden", sagte Netflix-Gründer und CEO Reed Hastings dazu und meint damit die Nutzung von Konten über Haushaltsgrenzen hinweg. Laut Netflix nutzen in den USA und Kanada 30 Millionen Haushalte Netflix, ohne dafür zu bezahlen.
Kontenteilung bringt neue Funktionen
In Costa Rica beträgt die monatliche Zusatzgebühr 2,99 US-Dollar, in Peru 7,90 peruanische Sol und in Chile werden 2.380 chilenische Peso dafür fällig. Umgerechnet liegen die Zusatzkosten je nach Land also bei 2 Euro bis 3 Euro pro Monat.
Bei Buchung eines Netflix-Abos der Stufen Standard und Premium lassen sich nach der Zahlung weitere Unterkonten für bis zu zwei Personen erstellen, mit denen die Abonnenten nicht in einem Haushalt leben. Jedes Unterkonto wird dann ein eigenes Profil, eine eigene Merkliste und personalisierte Empfehlungen erhalten.
Zudem gibt es für dieses Konto eigene Zugangsdaten, die unabhängig vom Hauptkonto gelten. Für das Netflix-Basis-Konto wird es weiterhin keine Möglichkeit geben, dieses von mehr als einer Person zur gleichen Zeit zu nutzen.
Zusätzlich wird eine neue Funktion integriert, um ein bestehendes Netflix-Profil auf ein anderes Konto zu übertragen. Damit will Netflix den Wechsel auf ein Unterkonto vereinfachen. Dabei sollen die Merkliste, der bisherige Verlauf sowie personalisierte Empfehlungen erhalten bleiben.
Netflix-Chef Reed Hastings hat erstmals eine werbefinanzierte Variante von Netflix in Aussicht gestellt. Diese könnte in ein bis zwei Jahren starten.
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Stimmt, Netflix müsste nur eine nicht abschaltbare Funktion einführen, die es erlaubt...
Prinzipiell gebe ich dir da sogar recht. Aber bei Netflix sind die Fälle nicht immer so...
Ich kann ja verstehen, dass Netflix die Accountsharer ein Dorn im Auge sind. Ich wess...
Adelsgesellschaften. In welchem Kontext? In welchem Land? Zu welcher Zeit? Frankreich...
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