Externe Ausschreibungen: IBM in Deutschland auf Schrumpfkurs

IBM steht in Deutschland ein Umbruch bevor. Auf Dauer könnten in der Landesgesellschaft bis zu 8.000 der 20.000 Stellen gestrichen werden. Viele Projekte sollen künftig extern ausgeschrieben werden.

Artikel veröffentlicht am , Jens Koenen/Handelsblatt
Martina Koederitz, Chefin von IBM Deutschland
Martina Koederitz, Chefin von IBM Deutschland (Bild: IBM)

Nach Informationen des Handelsblatts wird in der Landesgesellschaft des US-amerikanischen IT-Konzerns IBM mittelfristig eine hohe vierstellige Zahl an Stellen verloren gehen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen in Deutschland rund 20.000 Mitarbeiter. Die Zeitung beruft sich auf Quellen aus den obersten Führungsgremien. Dort werde davon ausgegangen, dass auf längere Sicht bis zu 8.000 Stellen verloren gehen könnten. IBM wollte zu den konkreten Zahlen keine Stellung nehmen. "Wir richten unser Geschäft ständig innovativ und wettbewerbsfähig aus. Transformation ist Teil unseres Geschäftsmodells. Entsprechend passt sich unsere Belegschaft an. Angesichts der wettbewerbsintensiven Natur unseres Geschäfts diskutieren wir die Details unserer Beschäftigungsplanung nicht öffentlich", zitiert das Handelsblatt aus einem Statement des Konzerns.

Hintergrund der Pläne: IBM will Projekte viel stärker als bislang extern ausschreiben. Damit werden künftig sogenannte Freelancer immer mehr Aufgaben übernehmen, die bislang von festangestellten IBM-Mitarbeitern erledigt wurden. Es ist ein weltweites Programm, aber Deutschland ist eines der Pilotländer. Gleichzeitig werden bei IBM in Deutschland derzeit die Zuständigkeiten neu sortiert, etwa in der Beratung neue Kompetenz-Center errichtet. Auch dadurch würden Stellen verloren gehen, zitiert die Zeitung Unternehmens-Insider.

Wie das Handelsblatt weiter berichtet, soll der Abbau sukzessive geschehen, nicht über die üblichen Mittel eines Sozialplans. "Es gibt keinerlei Anträge über Sozialplanverhandlungen oder entsprechende Sozialtarifverträge. Ohne diese Instrumente wäre ein Abbau in dieser Größenordnung über einen kurzen Zeitraum aber kaum möglich", sagte Bert Stach, Verhandlungsleiter von Verdi bei den Tarifgesprächen mit IBM sowie Mitglied des Aufsichtsrats der deutschen IBM.

Gleichzeitig äußerte sich die Gewerkschaft aber besorgt über die Pläne bei IBM. "Wir werden mit unseren Mitgliedern dafür sorgen, dass die Mitbestimmung gewahrt bleibt. Verdi wird sich massiv für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen", sagte Stach dem Handelsblatt.

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