Exklusives Vectoring: Telekom-Konkurrenten sollen FTTH-Ausbau anpacken
Der Chef der Bundesnetzagentur rät den Wettbewerbern der Deutschen Telekom, einfach FTTH auszubauen, statt die Entscheidung für exklusives Vectoring anzugreifen. Wettbewerber können durch einen eigenen Glasfaserausbau immer einen direkten Zugriff zum Endkunden erhalten.

In der Debatte um exklusives Vectoring für die Deutsche Telekom hat der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann die Konkurrenten angegriffen. Er sagte dem Handelsblatt: "Selten haben sich so viele unter dem Schild des Wettbewerbs versammelt und am Ende aber doch zuallererst eigene betriebswirtschaftliche Interessen verfolgt."
Eine Remonopolisierung sei nicht zu befürchten, da die Wettbewerber über ein Alternativprodukt der Telekom an die Kunden herantreten könnten. "Im Übrigen können Wettbewerber etwa durch einen eigenen Glasfaserausbau immer einen direkten Zugriff zum Endkunden erhalten", sagte Homann. Die Entwicklung gehe "eindeutig zur Gigabitgesellschaft".
Doch das stimmt nicht: Deutschland ist zusammen mit Kroatien und Polen seit Februar 2016 erstmals im FTTH-Europa-Ranking. Um in diese Statistik zu kommen, muss die Rate der FTTH/B-Teilnehmer mehr als ein Prozent der Gesamtanzahl der Haushalte betragen. Deutschland liegt hinter 27 anderen Staaten und verfügte im September 2015 über mehr als 2,11 Millionen an FTTH/B angeschlossene Haushalte und 503.700 Teilnehmer.
Bitstromzugang soll helfen
Die Telekom will im Nahbereich um 8.000 Hauptverteiler die Vectoring-Technik einsetzen und dazu von der Verpflichtung befreit werden, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen, weil dies technisch nicht möglich ist. Insgesamt könnten so laut einer umstrittenen Rechnung der Telekom knapp 80 Prozent der Haushalte bis zu 100 MBit/s bekommen. Die Konkurrenz hat dies massiv kritisiert.
Mit dem Bitstromzugang soll ein kombiniertes Vorleistungsprodukt aus Internetzugang und Transportleistung im Netz der Telekom geboten werden, das es Konkurrenten ermöglicht, ihren Endkunden ADSL- und VDSL- sowie künftig auch Glasfaser-Anschlüsse zu bieten.
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