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Ex-NSA-Chef: Hacktivisten haben "seit Jahren nicht mit Frauen gesprochen"

Der frühere NSA-Chef Michael Hayden hat sein eigenes Bild über die Verteidiger von Edward Snowden. Dies seien "Nihilisten, Anarchisten, Aktivisten, Lulzsec, Anonymous und Twens, die seit fünf oder sechs Jahren nicht mit dem anderen Geschlecht gesprochen haben" .
/ Achim Sawall , Friedhelm Greis
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Michael Hayden im Mai 2013 (Bild: Gary Cameron/Reuters)
Michael Hayden im Mai 2013 Bild: Gary Cameron/Reuters

Der frühere NSA-Chef Michael Hayden hat sich über den erwarteten Protest im Internet für den Fall einer Verhaftung von Edward Snowden durch die USA geäußert. Hacker und Internetaktivisten würden dann die US-Regierung angreifen. Das sagte Hayden in einer Rede vor dem Bipartisan Policy Center, wie der britische Guardian berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Die Protestierenden beschrieb Hayden als "Nihilisten, Anarchisten, Aktivisten, Lulzsec, Anonymous und Twens, die seit fünf oder sechs Jahren nicht mit dem anderen Geschlecht gesprochen haben" . Hayden führte die NSA zwischen 1999 und 2005 und die CIA von 2006 bis 2009.

Snowden habe "unter diesen Leuten viele Anhänger" , die für Transparenz in einem freien globalen Internet ohne Kontrolle eintreten würden, sagte Hayden. Doch darüber, wozu diese Aktivisten fähig seien und was ihr "World Trade Center" sei, könne er nur spekulieren, sagte Hayden in Anspielung auf die Terroranschläge am 11. September 2001.

Hayden hat zudem die Berichte über die Fähigkeiten des Überwachungsprogramms XKeyscore bestätigt. Auf die Frage, ob die Enthüllungen des Guardian zu XKeyscore zutreffen, antwortete Hayden dem US-Fernsehsender CNN am 31. Juli 2013(öffnet im neuen Fenster) : "Ja. Und das sind richtig gute Nachrichten." Das Werkzeug sei über mehrere Jahre entwickelt worden und erlaube es den Geheimdienstagenten, eine konkrete Frage in das System einzugeben, um das Meer an gesammelten Daten zu durchsuchen. Auch in seiner Zeit als NSA-Chef, von 1999 bis 2005, seien solche Programme entwickelt worden. Dieses Programm sei ein Erfolg und ermögliche den Agenten genau das, was sie tun sollten: die Nadel im Heuhaufen finden. Allerdings könnten nur Daten durchsucht werden, die nach den gesetzlichen Bestimmungen erhoben worden seien.

Unterlagen zufolge, die der Guardian veröffentlichte, erlaubt das Programm den Zugriff auf "fast alles, was ein typischer Nutzer im Internet so macht" . Dabei greifen die NSA-Analysten auf Milliarden Daten zu, die wegen der schieren Menge teilweise nur 30 Tage gespeichert werden können. Ebenso wie Prism greift auch XKeyscore auf die Datenbanken Marina, Mainway, Nucleon und Pinwale zu. Der BND und der Verfassungsschutz räumten ein, das Programm zu "testen" .


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