Ex-NSA-Chef: "Haben moralisch das Recht, Sicherheitslücken auszunutzen"

Der frühere Geheimdienstchef Michael Hayden hat auf dem Cybersecurity Summit 2013 gerechtfertigt, dass Geheimdienste Sicherheitslücken in Verschlüsslungssoftware heimlich ausnutzen. Das berichtet die australische Computerworld(öffnet im neuen Fenster) . Hayden sagte: "Was machen wir mit Sicherheitslücken? Schließen wir sie, oder nutzen wir sie aus? Wenn ein Supercomputer mit 16.000 Quadratmetern Stellfläche benötigt wird, um eine Verschlüsselungsschwachstelle auszunutzen, sind wir weder ethisch noch rechtlich verpflichtet, diese Lücke zu schließen. Ethik und Recht erlauben uns, zu versuchen sie auszunutzen, um Sicherheit für Amerikaner zu schaffen."
Hayden führte die NSA zwischen 1999 und 2005 und die CIA von 2006 bis 2009.
Makabrer Witz über Tötungsliste
Hayden hat auf dem Cybersecurity Summit auch eine Bemerkung darüber gemacht, wie er zu der Nominierung des Whistleblowers Edward Snowden für den diesjährigen Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments steht. Das berichtet der Journalist Brendan Sasso in der Zeitung The Hill.(öffnet im neuen Fenster)
"Ich muss zugeben, in einem meiner dunkleren Momente in den vergangenen Monaten hätte ich Herrn Snowden auch nominiert, aber ich dachte an eine andere Liste" , sagte Hayden. Das Publikum fand das witzig und Mike J. Rogers, Vorsitzender des ständigen Geheimdienstausschusses der USA, der mit Hayden auf dem Podium saß, ergänzte: "Ich kann Ihnen dabei helfen."
Der EU-Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten sowie der Entwicklungsausschuss hatten Snowden zu einem der drei Finalisten für den Preis gewählt. Der Preisträger wird am 10. Oktober bekanntgegeben.



