Ex-Firmenchef: Eric Schmidt ist bei Google ganz raus
Die Ära Schmidt ist bei Google offenbar komplett zu Ende. Nun soll der Ex-Firmenchef auch nicht mehr als Berater für den IT-Konzern tätig sein.

Der frühere Chef des US-Suchmaschinenkonzerns Google, Eric Schmidt, hat das Unternehmen offenbar vollständig verlassen. Einem Bericht des US-Magazins Cnet zufolge hat der 65-jährige seinen Beraterposten bei Google und dessen Konzernmutter Alphabet bereits im Februar 2020 aufgegeben. Das Medium beruft sich dabei auf eine nicht namentlich genannte Person. Weder Google noch Schmidt hätten sich auf Anfrage zu dem Bericht äußern wollen.
Schmidt hat den Aufsichtsrat von Alphabet vor einem Jahr verlassen. "Nach 18 Jahren Ratsmeetings folge ich dem Vermächtnis von Coach Bill Campbell und unterstütze die nächste Talentgeneration", schrieb er im April 2019 auf Twitter. Außerdem wolle er weiterhin als Berater für diverse Regierungsprojekte und als Tutor außerhalb von Google arbeiten.
Schmidt war im Jahr 2001 Chef des Google-Konzerns geworden und teilte sich dessen Führung mit den jungen Gründern Sergey Brin und Larry Page. Schmidt habe sich oft selbst scherzhaft als "erwachsene Aufsichtsperson" für Page und Brin bezeichnet, berichtete ein Insider. Zehn Jahre später trat er von dem Chefposten zurück und Page übernahm. Schmidt wurde Vorsitzender des Verwaltungsrates und blieb auf diesem Posten, als im Jahr 2015 der neue Dachkonzern Alphabet gegründet wurde. Im Dezember 2017 gab er den Posten als Verwaltungsratsvorsitzender bei Alphabet auf.
Schmidt ist weiterhin Vorsitzender eines Beratergremiums für das US-Verteidigungsministerium. Das sogenannte Defense Innovation Advisary Board soll Innovationen aus dem Silicon Valley für das US-Militär nutzbar machen. Allerdings gibt es innerhalb von Google Kritik an einer engeren Zusammenarbeit mit dem Militär. So wurde das sogenannte Projekt Maven, bei dem mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Spionagebilder automatisiert ausgewertet und kategorisiert werden sollten, im Juni 2018 nach internen Protesten eingestellt. Auch nahm Google nicht an dem Projekt Joint Enterprise Defense Infrastructure (Jedi) teil. Dabei geht es darum, die Daten des US-Verteidigungsministeriums in eine von einem Unternehmen betriebene Cloud zu übertragen.
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