Ever Given im Suezkanal: Containerschiff trifft Chipknappheit

Das 400 Meter lange Containerschiff Ever Given - eigentlich unterwegs von China nach Europa - hat sich im Suezkanal quergelegt. Was der Frachter geladen hat, ist nicht bekannt.
Aber weil inzwischen mehr als hundert weitere Schiffe durch die Blockade an der Weiterfahrt gehindert werden, befürchten Experten "enorme Auswirkungen auf den Welthandel" - das berichtet die Tagesschau auf ihrem Onlineportal(öffnet im neuen Fenster) .
Der rund 190 Kilometer lange Suezkanal gehört zu Ägypten. Er verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt. Es würde mindestens eine Woche dauern, stattdessen etwa Afrika zu umrunden.
Berichten zufolge soll es zwar nur ein paar Tage dauern, bis die Ever Given weiterfahren kann. Für die Auflösung des Staus könnte aber sehr viel mehr Zeit benötigt werden.
Derartige Blockaden sind wohl selten, und das aktuelle Problem könnte insbesondere für die Halbleiter- und Elektronikindustrie die aktuelle Krise mit Lieferengpässen noch verschärfen.

Egal ob Xbox Series X/S oder Playstation 5, Geforce RTX 3060, der heiß ersehnte neue Gaming-Laptop oder Bauteile für die Autobranche: Derartige Hardware wird meist nicht per Luftfracht, sondern mit Containerschiffen von Asien nach Europa transportiert.
Brancheinsider machen sich derzeit sowieso Sorgen, dass die Lieferengpässe zu einer ernsthaften Krise für die Weltwirtschaft werden. Das hatte vor wenigen Tagen unter anderem der Guardian(öffnet im neuen Fenster) gemeldet. Problem sei die Mischung aus begrenzten Kapazitäten und der extrem hohen Nachfrage der Konsumenten etwa nach Konsolen, Fernsehgeräten und anderer Unterhaltungselektronik.
Ein Analyst spricht nach Angaben des Guardian davon, dass sich ein "perfekter Sturm" zusammenbraue. Es gebe eine "neue Nachfrage, mit der man nicht Schritt halten kann, jeder steckt in der Krise und es wird schlimmer." Und jetzt hat es auch noch die Ever Given erwischt.



