Europol: Festgenommene Autodiebe stahlen Fahrzeuge mittels Software

Ein Diebesring soll Autos mittels einer Software gestohlen haben, ohne die physischen Schlüssel zu nutzen. Nun wurden 31 mutmaßliche Mitglieder von französischen Behörden gemeinsam mit Europol und Eurojust verhaftet. Insgesamt wurde 22 Orte durchsucht und Vermögenswerte von über einer Million Euro beschlagnahmt.
Die Kriminellen hatten es demnach auf die Fahrzeuge zweier französischer Automobilhersteller abgesehen, die mit schlüssellosen beziehungsweise kontaktlosen Zugangs- und Startsystemen ausgestattet sind.
"Mit Hilfe eines betrügerischen Tools, das als Kfz-Diagnoselösung vermarktet wurde, wurde die Originalsoftware der Fahrzeuge ersetzt, so dass die Türen geöffnet und die Zündung ohne den eigentlichen Schlüsselanhänger gestartet werden konnte," schreibt Europol(öffnet im neuen Fenster) .
Verhaftet wurden demnach die mutmaßlichen Entwickler der Software, ihre Wiederverkäufer und die Autodiebe, die dieses Tool zum Diebstahl von Fahrzeugen verwendeten.
Honda-Fahrzeuge aus der Ferne geöffnet
Kontakt- und schlüssellose Zugangssysteme von Fahrzeugen weisen immer wieder Sicherheitslücken auf. So berichteten Forscher erst im Juli 2022 von einer Sicherheitslücke in den meisten Fahrzeugmodellen von Honda , mit der sich diese aus der Ferne entriegeln und starten lassen. Ebenso Autos von Tesla konnten immer wieder gehackt werden .
Auch GPS-Tracker, wie sie von Unternehmen mit Fahrzeugflotten, aber auch von Strafverfolgungsbehörden, Militär und Regierungen verwendet werden, enthalten teils Sicherheitslücken, mit denen sich die Fahrzeuge nicht nur verfolgen, sondern auch deren Motor deaktivieren lässt. Die betroffenen Geräte des Herstellers Micodus werden auch in Deutschland eingesetzt.



