Europawahlen: Facebook will mit dpa Falschnachrichten bekämpfen

Die Europawahlen in diesem Jahr sollen möglichst wenig durch Fake News beeinflusst werden. Dazu will Facebook ein neues Lagezentrum nutzen.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Facebook will Falschnachrichten vor den Europawahlen stärker bekämpfen.
Facebook will Falschnachrichten vor den Europawahlen stärker bekämpfen. (Bild: Dado Ruvic/Reuters)

Facebook verschärft vor der Ende Mai anstehenden Europawahl seine Anstrengungen gegen die Ausbreitung von Falschnachrichten. Unter anderem werde ein neues virtuelles Lagezentrum eingerichtet, in dem Facebook-Mitarbeiter an verschiedenen Standorten zusammengeschaltet würden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Die Mitarbeiter sollen auch Kontakt zu Behörden unter anderem in Deutschland halten, sagte die zuständige Facebook-Managerin Tessa Lyons am 18. März 2019 in Berlin.

Als zweiter unabhängiger Faktencheck-Partner in Deutschland nach dem Recherchezentrum Correctiv soll die Nachrichtenagentur dpa fungieren. Facebook arbeite auf diese Weise weltweit mit 43 Organisationen in 23 Sprachregionen zusammen, sagte Lyons laut einer Mitteilung. Einer Studie der Stiftung Neue Verantwortung zufolge hatte die dpa im Bundestagswahlkampf 2017 allerdings selbst dazu beigetragen, dass durch unsauberes Arbeiten Falschnachrichten verbreitet wurden. So habe die Agentur "vor allem eine unrühmliche Rolle bei der Verbreitung der Fake News zum Volksfest in Schorndorf" eingenommen.

Neues Lagezentrum

Das neue Lagezentrum zur Wahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai wird somit einem Modellversuch dafür, wie Facebook künftig das Problem der Falschnachrichten eindämmen will. Dabei sollen Software-Entwickler, Datenwissenschaftler und Politikexperten rund um die Uhr zusammenarbeiten. Die Mitarbeiter gehörten 20 verschiedenen Facebook-Teams an, sagte Lyons. Das soll es Facebook erlauben, Ressourcen schnell zu verlagern. Das Lagezentrum solle auch mit Behörden wie zum Beispiel dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland kommunizieren. Eines der Ziele sei, Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Das Lagezentrum soll auf mehrere Standorte verteilt agieren, unter anderem im kalifornischen Hauptquartier in Menlo Park sowie der Europa-Zentrale in Dublin. Die neue Struktur werde auch nach der Europawahl intakt bleiben, sagte Lyons.

30.000 Mitarbeiter gegen Falschnachrichten und Hasskommentare

"In den vergangenen zwei Jahren haben wir große Fortschritte gemacht, sowohl beim Schutz von Wahlen als auch bei der Bekämpfung von Falschnachrichten", sagte Lyons. Die Zahl der Mitarbeiter, die insgesamt in dem Bereich arbeiten, soll bis zum Jahresende von 20.000 auf 30.000 steigen. Zudem setzt Facebook auf Software auf Basis künstlicher Intelligenz, die verdächtige Accounts und Beiträge erkennen soll.

Facebook wurde vor allem nach dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 vorgeworfen, zu wenig gegen die Verbreitung gefälschter Nachrichten und von Russland aus geführte Propagandakampagnen unternommen zu haben. Im Jahr darauf löschte das Online-Netzwerk bereits Zehntausende verdächtige Accounts vor der Präsidentenwahl in Frankreich und der deutschen Bundestagswahl.

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