Europas Raumfahrt: Europas Raketenbauer profitieren von neuer Esa-Förderung

Mehrere Erststarts neuer Kleinraketen (Microlauncher) sollen in Europa bald stattfinden. Die europäische Raumfahrtbehörde Esa möchte den Übergang von der technischen Entwicklung zum Beginn der operativen Dienstleistungen erleichtern. Dafür stellt die Behörde insgesamt 44,22 Millionen Euro an Co-Finanzierungsmitteln(öffnet im neuen Fenster) im Zuge des Boost!-Programms bereit.
"Europas aufstrebende kommerzielle Anbieter von Startdiensten drängen auf ihre ersten Starts" , sagte Toni Tolker-Nielsen, Esa-Direktor für Raumtransport. "Wir sind sehr gespannt, wie sich ihre Raketen bewähren und das Angebot an europäischen Startdiensten diversifizieren werden."
Dafür wurden vier Vertragsverlängerungen mit vier Start-ups unterzeichnet. Dazu gehören der britische Raketenbauer Orbex sowie die drei deutschen Raketenbauer Hyimpulse, Isar Aerospace und die Rocket Factory Augsburg (RFA) .
Was sagen die Raketenbauer dazu?
Sowohl Isar Aerospace, Orbex als auch RFA bereiten sich auf integrierte Tests ihrer Systeme vor. "Diese Unterstützung treibt die Entwicklung unserer Raumfahrtsysteme voran und hilft uns, den ersten Start von Orbex Prime im nächsten Jahr vorzubereiten" , erklärt Phil Chambers (CEO von Orbex).
Rocket Factory Augsburg hat bereits mit der Durchführung integrierter Tests an ihrem RFA One begonnen, erlitt jedoch bei den Tests der ersten Stufe in diesem Sommer einen Rückschlag . "RFA freut sich über die wachsende Unterstützung Deutschlands und Großbritanniens durch das Boost!-Programm der Esa, das unsere Mission zur Bereitstellung kostengünstiger, flexibler Startlösungen beschleunigt" , sagt Jörn Spurmann (CCO von RFA).
Parallel dazu führt Isar Aerospace die integrierten Tests der Stufen seiner Spectrum-Trägerrakete durch. "Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen ist klar, dass Europa seinen Ansatz für den Zugang zum Weltraum überdenken muss" , erklärt Stella Guillen (CCO bei Isar Aerospace). Isar Aerospace erhält mit der Vertragsunterzeichnung 15 Millionen Euro, schreibt das Start-up in einer Pressemitteilung vom 19. November 2024(öffnet im neuen Fenster) .
Hyimpulse hat in diesem Jahr erfolgreich seine suborbitale Rakete SR75 gestartet, so dass sich die Aktivitäten nun auf die Entwicklung der SL1 konzentrieren. Dabei handelt es sich um eine dreistufige Rakete, die 600 Kilogramm an Nutzlast in eine sonnensynchrone Umlaufbahn bringen soll. "Dies ist ein wichtiger Schritt, um Europas Führungsrolle bei wissenschaftlichen, kommerziellen und strategischen Missionen zu sichern" , erklärt Christian Schmierer (CEO von Hyimpulse).



