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Europäischer Rechnungshof: EU kann Chipanteil am Weltmarkt nicht stark steigern

Trotz Investitionen kann die EU ihren Anteil an der Chipproduktion bis 2030 nicht auf ein Fünftel verdoppeln. Der Europäische Rechnungshof rät zum Realitätscheck.
/ Achim Sawall
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Das Gebäude des Europäischen Rechnungshofs (Bild: POOL UNION EUROPEENNE / AGENCE HANS LUCAS / Hans Lucas via Reuters Connect)
Das Gebäude des Europäischen Rechnungshofs Bild: POOL UNION EUROPEENNE / AGENCE HANS LUCAS / Hans Lucas via Reuters Connect

Die EU wird wohl kaum wie geplant bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent am Weltmarkt für Mikrochips erreichen. Dies geht aus einem Bericht(öffnet im neuen Fenster) des Europäischen Rechnungshofs (EuRH) hervor, der am 28. April 2025 vorgelegt wurde. Mit entsprechenden Investitionen werde sich die Position der EU in der Branche wohl nicht deutlich verbessern.

"Die EU muss ihre Strategie für die Mikrochip-Industrie dringend einem Realitätscheck unterziehen" , sagte Annemie Turtelboom vom Europäischen Rechnungshof und zuständig für den Bericht. "Wir hinken unseren ehrgeizigen Zielen derzeit weit hinterher. Das 20-Prozent-Ziel ist sehr hoch angesetzt. Um es zu erreichen, müssten wir unsere Produktionskapazität bis 2030 etwa vervierfachen."

EU-Kommission stellte 4,5 Milliarden Euro bereit

Der Europäische Rechnungshof mit Sitz in Luxemburg ist eine unabhängige Prüfstelle für die Einnahmen und Ausgaben der EU. Ein EU-Gesetz aus dem Jahr 2023 sollte viele Milliarden Euro für die europäische Chip-Produktion aktivieren.

Die EU-Kommission kommt für fünf Prozent (4,5 Milliarden Euro) der im Chip-Gesetz bis 2030 vorgesehenen Mittel von rund 86 Milliarden Euro auf. Der Großteil muss von den EU-Ländern und der Industrie kommen. Die weltweit führenden Chip-Hersteller haben binnen drei Jahren - 2020 bis 2023 - 405 Milliarden Euro an Investitionen aufgebracht.


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