Europäische Raketen: Bis 2027 mit Kerzenwachs in den Erdorbit

Nach eigenen Angaben hat das Start-up Hyimpulse(öffnet im neuen Fenster) aus Neuenstadt bei Heilbronn 45 Millionen Euro eingesammelt, 30 Millionen davon kommen aus europäischen Fördergeldern. Damit wird angestrebt, noch 2027 eine Rakete in den Orbit zu schicken.
Bereits im vergangenen Jahr fand ein erfolgreicher Raketenstart statt. Im Süden Australiens gelangte der Prototyp SR75 bis in eine Höhe von 50 km. Das entsprach dem angestrebten Wert.
Vom Weltall spricht man definitionsgemäß jedoch erst ab 100 km über der Erdoberfläche. Der niedrige Erdorbit, in dem sich die meisten Satelliten befinden, beginnt bei 200 km.
Antrieb soll Vorteile bringen
Trotz der erheblichen Leistungssteigerung, die laut dem Unternehmen(öffnet im neuen Fenster) für die angestrebte Höhe von 200 km bei einer Nutzlast von 250 kg nötig ist, zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. So soll der hybride Antrieb durch den Verzicht auf Komponenten wie Ventile und Pumpen sowie die einfachere Kühlung vergleichsweise unkompliziert angepasst werden können.
Hyimpulse kombiniert flüssigen Sauerstoff und festes Paraffin, was eine sogenannte Hybridrakete(öffnet im neuen Fenster) ergibt. Insgesamt soll ein solcher Antrieb nur die Hälfte der Komponenten eines Flüssigantriebs benötigen. Ein geringeres Gewicht und eine höhere Zuverlässigkeit sind das Ergebnis.
Gleichzeitig ist die Masse des Treibstoffs jedoch etwas höher und es besteht die Gefahr, dass das Paraffin ungleichmäßig verbrennt. Die Schubkraft kann somit schwanken, was durch zusätzliche Technik abgefangen werden kann.
Teil eines größeren Projekts
Es bleibt also abzuwarten, ob es Hyimpulse innerhalb von 3 Jahren gelingt, die erreichbare Höhe ihrer Rakete zu vervierfachen. Angestrebt wird zudem eine Erhöhung der Nutzlast auf bis zu 600 kg.
Dafür stehen auch Gelder der Esa zur Verfügung, die Hyimpulse durch das Projekt Boost(öffnet im neuen Fenster) fördert. Insgesamt werden darüber zehn Unternehmen dabei unterstützt, kommerziell nutzbare Trägerraketen zu entwickeln, drei davon aus Deutschland.



