Europäische Kommission: Ukraine kommt offiziellem EU-Roaming näher

Bisher bieten viele Netzbetreiber seit dem russischen Angriffskrieg kostenloses oder verbilligtes Roaming. Nun kommt eine offizielle Vereinbarung näher.

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Werbung des führenden Mobilfunkbetreibers der Ukraine: Kyivstar
Werbung des führenden Mobilfunkbetreibers der Ukraine: Kyivstar (Bild: Kyivstar)

Die Ukraine ist einem offiziellen kostenfreien Roaming in der EU ein Stück näher gekommen. Wie die Europäische Kommission am 15. Februar 2023 bekannt gab, wurde dies in das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine aufgenommen. Der Europäische Rat verlieh der Ukraine am 23. Juni 2022 den Status eines Beitrittskandidaten.

Gunther Krichbaum, der europapolitische Sprecher der Unionsfraktion, sagte am 1. März 2022 dem Stern, es sei kein schnelles EU-Beitrittsverfahren möglich. "Großkorruption nach wie vor ein zentrales Problem in der Ukraine", stellte der Europäische Rechnungshof (ECA) in einem Sonderbericht im September 2021 fest. "Es ist eine Fehlinterpretation, dass die Ukraine nun rasch Mitglied werden kann. Davon geht auch niemand aus", sagte Krichbaum dem Stern.

Kommissionssprecher Johannes Bahrke sagte Golem.de auf Anfrage, man sei dem "angekündigten Ziel ein Stück näher gekommen, ja. Aber noch ist es nicht so weit." Man müsse unterscheiden zwischen einer tatsächlichen Aufnahme der Ukraine ins EU-weite kostenfreie Roaming und die gegenwärtig gültigen freiwilligen Maßnahmen ukrainischer und europäischer Netzbetreiber, die kostenfreies oder kostengünstiges Roaming anbieten.

Wer bietet Mobilfunk in der Ukraine?

Die größten Mobilfunkanbieter der Ukraine sind Kyivstar, Vodafone Ukraine und Lifecell. Informationen über die Besitzverhältnisse von Konzernen in dem Land sind nur schwer zugänglich. Marktführer Kyivstar kämpft seit dem russischen Angriff damit, dass Basisstationen abgeschaltet und vom Militär erbeutet werden. Kyivstar ist eine Tochtergesellschaft des Mobilfunkunternehmens Veon, das 1992 als russische Vimpelcom in Moskau gegründet wurde. Heute ist Veon in den Niederlanden ansässig, hat laut einem Bericht der Kyiv Post vom Dezember 2018 aber mehrheitlich russische Eigner und bedient über 217 Millionen Kunden in neun Ländern.

Vodafone Ukraine, die Nummer zwei auf dem Markt, wurde zusammen von der russischen MTS (Mobile Telesystems) und Vodafone betrieben. Die NEQSOL Holding erwarb im Dezember 2019 100 Prozent der Anteile von Vodafone Ukraine. NEQSOL Holding ist ein aserbaidschanisches Unternehmen, das 1994 als Joint Venture zwischen der aserbaidschanischen Regierung und dem privaten israelischen Unternehmen GTIB gegründet wurde. Ein Sprecher der britischen Vodafone Group sagte Golem.de auf Anfrage: "Vodafone Ukraine wird von Bakcell unter der Marke Vodafone im Rahmen einer Lizenzvereinbarung betrieben. Vodafone hat keine Kapitalbeteiligung an Bakcell oder Vodafone Ukraine." Bakcell ist ein NEQSOL-Unternehmen, dass wie NEQSOL komplett dem Konzernchef Nasib Hasanov gehört.

Lifecell ist der drittgrößte Mobilfunkanbieter in der Ukraine und ist Teil des türkischen Mobilfunkkonzerns Turkcell.

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