Eurofiber: DWDM-Stadtnetz für Berlin mit Nokia

Nokia wird den niederländisch-belgischen Glasfasernetzbetreiber Eurofiber ausrüsten, der in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich aktiv ist. Das gab der finnische Konzern am 2. September 2022 bekannt(öffnet im neuen Fenster) . Nokia liefert Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM) und Datacenter Switching Infrastruktur an Eurofiber.
Von Eurofiber France werden bereits optische Netze in Süd- und Nordfrankreich aufgebaut. Neben Frankreich setzt Nokia auch in Deutschland ein DWDM-Stadtnetz bei dem Berliner Joint Venture Vattenfall Eurofiber ein. In Belgien will man das landesweite DWDM-Netzwerk erneuern.
DWDM-Stadtnetz mit 100 GBit/s in jeweils bis zu 80 Kanälen
In Dense Wavelength Division Multiplexing-Systemen kann jede einzelne Wellenlänge im genutzten Spektralbereich zur Übermittlung von Informationen genutzt werden. Die zur Übertragung im Glasfaserkabel verwendeten Wellenlängen liegen hier sehr dicht beieinander. Durch DWDM erhält man Datenübertragungsraten bei 10 bis 100 GBit/s pro Kanal in bis zu 80 Kanälen.
Datacenter Switching Infrastruktur ermöglicht höhere Portdichte, Netzwerkvirtualisierung und 10G+-Bandbreite im Rechenzentrum.
Eurofiber hat 60.000 Kilometer Glasfaserkabel in den Niederlanden, Belgien und Frankreich, sowie mehrere Verbindungen nach und in Deutschland. Besitzer ist die französische Investmentgesellschaft Antin Infrastructure Partners.
Eric Kuisch, COO der Eurofiber Group und ehemaliger Technikchef von Vodafone Deutschland, sagte: "Eurofiber hat eine ehrgeizige Wachstumsagenda in Westeuropa. Ziel ist ein vollständig integriertes DWDM-Netzwerk mit hoher Kapazität."
Vattenfall Eurofiber verlegt die Glasfaser größtenteils über vorhandene Fernwärmekanäle , wobei deutlich weniger Tiefbauarbeiten entstehen. Der Energieversorger Vattenfall kann zum Verlegen der Glasfaser sein Fernwärmesystem mit 800 bis 900 Kilometer langen Tunnelsystemen in Ost und West unter der Stadt Berlin nutzen. Die Tunnel sind nicht unkompliziert für den Ausbau: Alle hundert Meter gibt es 90-Grad-Bögen und die Gänge sind nicht ausreichend groß, dass ein Mensch darin arbeiten kann, weshalb Verlegeroboter eingesetzt werden.



