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EU und Nato: Europäische Telcos fordern Schutz ihrer Seekabel vom Militär

Führende Festnetzbetreiber in Europa wollen besseren militärischen Schutz ihrer Glasfaser- Seekabel . Unter den Unterzeichnern fehlt ein großer Konzern.
/ Achim Sawall
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Alcatel Submarine Networks hat seine eigene Flotte. (Bild: Alcatel Submarine Networks)
Alcatel Submarine Networks hat seine eigene Flotte. Bild: Alcatel Submarine Networks

Führende europäische Telekommunikationskonzerne fordern von der EU und der Nato einen besseren Schutz ihrer Glasfaserseekabel. Das geht aus einem Offenen Brief hervor, der am 10. April 2025 vorgelegt wurde(öffnet im neuen Fenster) . Die Militärs der EU, Großbritanniens und der Nato sollten aufgrund hybrider Bedrohungen ihre Zusammenarbeit erneuern, heißt es in dem Schreiben.

"Angesichts der zunehmenden hybriden Bedrohungen, einschließlich Vorfällen mit Unterseekabeln in der Ost- und Nordsee, betonen wir die Bedeutung verstärkter, koordinierter Maßnahmen zum Schutz der grenzüberschreitenden europäischen Netze" , erklärten die unzerzeichnenden Unternehmen.

Warum die Telekom nicht dabei ist

Unterzeichnet wurde das Schreiben von der britischen Vodafone Group, der spanischen Telefónica, Orange aus Frankreich, Telecom Italia Sparkle und der nordischen Telenor. Weitere Unterzeichner sind der belgische Netzbetreiber Proximus, Globalconnect mit Sitz in Dänemark und Alcatel Submarine Networks, das von Nokia an die französische Regelung verkauft wurde .

Nicht dabei ist die Deutsche Telekom, die ihr transatlantisches Seekabel TAT-14 im Dezember 2020 stilllegte. Es verband Nordamerika über zwei Strecken mit Europa.

Investitionen in fortschrittliche Technologien zur Erkennung von Schäden an Unterseekabeln seien von entscheidender Bedeutung, betonten die Netzbetreiber weiter. Das wollen die Konzerne jedoch nicht selbst bezahlen, sondern fordern eine Finanzierung durch CEF (Connecting Europe Facility), ein Förderprogramm der EU, oder den Europäischen Verteidigungsfonds.

Parallel dazu sei die Entwicklung zusätzlicher Kabelrouten nötig, sowohl terrestrisch als auch unterseeisch, um die Redundanz zu erhöhen und die Anfälligkeit für einzelne Ausfallpunkte zu verringern, hieß es weiter.

Im Januar dieses Jahres gab Nato-Generalsekretär Mark Rutte den Start der Operation Baltic Sentry bekannt. Damit reagierten die an die Ostsee grenzenden Nato-Länder auf eine Reihe von mutmaßlichen Sabotageakten, bei denen zuletzt mehrfach Glasfaser-Seekabel und Stromleitungen beschädigt wurden .


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