Regierung ringt um Position zu ePrivacy

Bei einer Kampfabstimmung käme es vor allem auf die sozialdemokratischen Abgeordneten an, die in der Frage jedoch ebenso gespalten erscheinen wie die 28 EU-Mitgliedstaaten. Da der Ministerrat auf Arbeitsebene nicht weiterkommt, müssen nun auf höherer Ebene politische Richtungsentscheidungen getroffen werden. Derzeit unterstützt ein Teil der Länder den Vorschlag des früheren EU-Digitalkommissars Günther Oettinger für ein 20-jähriges Leistungsschutzrecht. Der andere Teil bevorzugt eine Lösung, wie sie auch Comodini Cachia vorgeschlagen hatte. Es gibt auch Spekulationen, dass Parlamentsberichterstatter Voss das Vorgehen solange bremst, bis eine neue Bundesregierung ihre Position zum Thema festgelegt hat.

Ebenso offen ist bislang die Position der Länder beim Thema ePrivacy-Verordnung. Auch in diesem Fall beschwören die Verlegerverbände wieder den Untergang des Abendlandes, wenn die Politik nicht die Bedenken der großen Medien berücksichtigt. Bei diesem Thema hat das Europaparlament die Pläne der EU-Kommission verschärft und beispielsweise gefordert, dass Browser standardmäßig Tracking-Cookies von Drittanbietern blockieren. Allerdings sollen die Webseitenbetreiber ausdrücklich die Möglichkeit erhalten, die Nutzer um Zustimmung für das Setzen und Auslesen von Cookies zu bitten. Dieses Vorgehen wünschen rund neun von zehn Internetnutzern in Europa.

Medien trauen Nutzern wenig zu

Innerhalb der Bundesregierung seien die Überlegungen zu den Vorschlägen der Kommission für eine ePrivacy-Verordnung noch nicht abgeschlossen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage von Golem.de mit. Zu Beginn des Jahres wolle man die Themen mit den anderen beteiligten Ministerien "nochmals intensiv erörtern". Einem Bericht des Handelsblatts zufolge liegt bereits ein Kompromissvorschlag vor. Demnach soll Webseiten-Betreibern erlaubt werden, die Nutzer einzeln zu fragen, ob sie dem Setzen von Cookies zustimmen wollen.

Allerdings ist eine solche Erlaubnis gar nicht strittig. Sie ist in Artikel 10 nicht nur im Vorschlag des Parlaments, sondern auch in einem Kompromisstext der estnischen Ratspräsidentschaft von Anfang Dezember 2017 noch einmal explizit enthalten. In einem offenen Brief von Anfang Mai 2017 befürchteten europäische Verleger vielmehr, dass es "unglaublich schwierig sein wird, Leser vom Ändern ihrer Browser-Einstellungen zu überzeugen, um Drittanbieter-Cookies zuzulassen". Die Verleger stört vor allem, dass Drittanbieter-Cookies standardmäßig blockiert werden sollen und Nutzer aktiv deren Einsatz zustimmen müssen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
 EU-Netzpolitik: Mit vollen Hosen in die App-ocalypseWerbeindustrie erwartet auch positive Folgen 
  1.  
  2. 1
  3. 2
  4. 3
  5.  


MFGSparka 05. Jan 2018

Das sich hier wirklich was ändert, kannst du getrost vergessen ;-)

MFGSparka 05. Jan 2018

Ich beschäftige mich jetzt schon ein paar Tage mit dem Thema und mir ist immer noch kein...

/mecki78 04. Jan 2018

Das sagt Golem jetzt. Jetzt ist die EU auf einmal toll, die EU Verordnung toll und die...

Arsenal 04. Jan 2018

Ist eh nicht mehr in der EU... oder vielleicht doch, mal sehen...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Nachfolger von CS GO
Counter-Strike 2 ist geleakt

Eigentlich steht CS 2 bisher nur ausgewählten Personen zur Verfügung. Eine davon hat die Spieldateien aber offenbar ins Internet hochgeladen.

Nachfolger von CS GO: Counter-Strike 2 ist geleakt
Artikel
  1. SAP Event Mesh: Eventbasierte Anwendungen in der SAP-Welt
    SAP Event Mesh
    Eventbasierte Anwendungen in der SAP-Welt

    Eventbasierte Architektur in SAP-Systemen, ganz ohne Vendor Lock-in: Der Service SAP Event Mesh ist attraktiv, hat aber auch seine Grenzen.
    Ein Deep Dive von Volker Buzek

  2. Kompromissvorschlag: Berlin könnte beim Verbrennerstreit mit Brüssel einlenken
    Kompromissvorschlag
    Berlin könnte beim Verbrennerstreit mit Brüssel einlenken

    In der Auseinandersetzung zwischen Berlin und Brüssel über das Ende des Verbrennungsmotors scheint eine Lösung in Sicht zu sein.

  3. KI im Programmierertest: Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?
    KI im Programmierertest
    Kann GPT-4 wirklich Code schreiben?

    GPT-4 kann gut einfachen Code schreiben. Meine Tests mit schwierigeren Pfadfindungs- und Kollisionsalgorithmen hat es nicht bestanden. Und statt das einzugestehen, hat es lieber geraten.
    Ein Erfahrungsbericht von Tyler Glaiel

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Cyberport Jubiläums-Deals • MindStar: Gigabyte RTX 4080 OC 1.229€ • Nur noch heute: 38GB Allnet-Flat 12,99€/M. • NBB Black Weeks • Powercolor RX 7900 XTX 1.099€ • Crucial SSD 1TB/2TB (PS5) bis -50% • Amazon Smart TVs ab 189€ • Nintendo Switch + Spiel + Goodie 288€ • PS5 + RE4 569€ [Werbung]
    •  /