EU-Kommission: 1&1 lässt Fusion von Telefónica und E-Plus neu untersuchen

Die Fusion zwischen den beiden Mobilfunkbetreibern Telefónica und E-Plus war genehmigt, doch nun ist die EU-Kommission wieder aktiv geworden. Der Grund: United Internet fühlt sich benachteiligt.

Artikel veröffentlicht am , Jürgen Berke/Wirtschaftswoche/
EU-Kommission: 1&1 lässt Fusion von Telefónica und E-Plus neu untersuchen
(Bild: Michaela Rehle/Reuters)

Die EU-Kommission will die eigentlich schon genehmigte Fusion zwischen den beiden Mobilfunkbetreibern Telefónica und E-Plus noch einmal prüfen. Das hat die Wirtschaftswoche aus Kreisen der beteiligten Unternehmen sowie der EU-Kommission erfahren. Die zusätzlichen Ermittlungen dienen offenbar dazu, einige Ungereimtheiten im Vorfeld des Vertragsabschlusses zwischen Telefónica und Drillisch auszuräumen.

Um die Bedenken der EU-Kommission gegen die Fusion zu zerstreuen, will Telefónica ein Fünftel seiner Netzkapazitäten und bis zu 600 Shops an Drillisch abgeben. Auch die Mobilfunkprovider United Internet und Freenet Parallel hatten parallel zu Telefónica unterschriftsreife Verträge ausgehandelt, waren aber nicht zum Zuge gekommen. Die EU-Kommission prüft derzeit, ob die Verträge mit Drillisch ausreichen, um den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt aufrechtzuerhalten.

United Internet unterstellt Telefónica Scheinverhandlungen

Insbesondere der unterlegene Internetdienstleister United Internet protestierte nach Informationen der Wirtschaftswoche mehrfach bei der EU-Kommission und sorgte offenbar für die neuerliche Untersuchung. Der Hauptvorwurf von United Internet: Telefónica habe einen Teil der Verhandlungen nur zum Schein geführt. Das geht aus einem internen Schriftwechsel hervor, der der Wirtschaftswoche vorliegt. United Internet wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. In dem Schreiben vertritt United Internet die Ansicht, dass Telefónica von Anfang an das Ziel verfolgt habe, mit dem bisherigen Partner Drillisch noch enger zusammenzuarbeiten.

Mit seinen aktuell 1,9 Millionen Kunden sei Drillisch aber gar nicht in der Lage, eine stärkere Rolle auf dem deutschen Mobilfunkmarkt zu spielen, behauptet United Internet. Aus Wettbewerbssicht sei das die schlechteste Lösung. Dadurch wachse die Gefahr, dass künftig nur noch die drei großen Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica/E-Plus ihre Marktmacht ausspielten und ihre Tarife erhöhten.

Der Mobilfunkprovider Drillisch wird 20 Prozent der Kapazität der Mobilfunknetze von E-Plus und O2 anmieten. Drillisch kann zudem weitere 10 Prozent der Kapazität erwerben. Der Zugang wird über "mobile Bitstream" gewährt. 1&1 von United Internet hatte zudem einen Vertrag erhalten, um Mobilfunktarife zusätzlich zum D-Netz auch im E-Netz anzubieten. So ist beispielsweise die 1&1-All-Net-Flat Basic zu einem monatlichen Betrag von 14,99 Euro erhältlich. Im D-Netz kostet der Tarif 19,99 Euro.

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