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EU-Gipfel: Dänemark verhängt landesweites Drohnenverbot

Nach Drohnen -Sichtungen über Flughäfen verhängt Dänemark strikte Flugverbote. Verstöße werden mit bis zu zwei Jahren Haft geahndet.
/ Michael Linden
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Drohnenverbotsschild (Symbolbild) (Bild: Andreas Donath)
Drohnenverbotsschild (Symbolbild) Bild: Andreas Donath

Dänemark hat ein landesweites Verbot für zivile Drohnenflüge(öffnet im neuen Fenster) bis zum 3. Oktober verhängt. Das teilte das Verkehrsministerium am Sonntag mit. Die Maßnahme erfolgt im Vorfeld eines EU-Gipfels, der diese Woche in Kopenhagen stattfindet.

Das Ministerium begründete die Einschränkung mit der Notwendigkeit, Sicherheitsbehörden bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Man werde ausländische Drohnenaktivitäten nicht dulden, die während der Zusammenkunft zu Verwirrung oder Störungen führen könnten.

Bei Verstößen drohen Geldstrafen oder Haftstrafen von bis zu zwei Jahren.

Ungeklärte Drohnensichtungen in Skandinavien

Seit dem 22. September häufen sich unerklärte Drohnensichtungen im Land. Die Vorfälle führten zu zeitweiligen Schließungen der Flughäfen Kopenhagen und Oslo. Auch die Airports in Aalborg und Billund stellten vergangene Woche aufgrund ähnlicher Aktivitäten den Betrieb vorübergehend ein.

Die dänischen Ermittler konnten die Verantwortlichen bislang nicht identifizieren. Verteidigungsminister charakterisierte die Vorfälle als koordinierte Aktionen, während die Untersuchungen zur Urheberschaft weiterlaufen.

Schwedens Premierminister Ulf Kristersson bestätigte, dass das Militär während des Gipfels Drohnenabwehrausrüstung zur Verfügung stellt. Schwedische Behörden haben dafür bereits Radarsysteme nach Dänemark transferiert. Frankreich kündigte die Entsendung eines Spezialhelikopters an.

Sicherheitsbedenken in ganz Europa

Weitere europäische Länder meldeten ähnliche Vorfälle. Der norwegische Flughafenbetreiber Avinor dokumentierte am Sonntag Drohnenaktivität über dem Flughafen Brønnøysund. In Norwegen laufen zudem Ermittlungen nach möglichen Drohnensichtungen nahe der größten Militäranlage des Landes.

In Rumänien wurden am Sonntag Flüge am Hauptstadtflughafen Bukarest umgeleitet, nachdem Piloten einer Turkish-Airlines-Maschine eine Drohne im Luftraum entdeckt hatten. In Rumänien wurden neue Regelungen verabschiedet, die der Luftwaffe des Landes erweiterte Befugnisse zum Abfangen nicht identifizierter Flugzeuge und Drohnen einräumen.


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