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EU: 15 Autohersteller zu 458 Millionen Euro Strafe verurteilt

In einem Kartellverfahren verteilt die EU Strafen an nahezu alle bekannten Autohersteller. Hintergrund sind Absprachen beim Recycling .
/ Tobias Költzsch
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Autohersteller haben sich beim Recycling abgesprochen. (Bild: Pixabay)
Autohersteller haben sich beim Recycling abgesprochen. Bild: Pixabay / Pixabay-Lizenz

Die Europäische Kommission hat 15 Autohersteller und den Europäischen Automobilherstellerverband ACEA (Association des Constructeurs Européens d'Automobiles) zu Geldstrafen in Millionenhöhe verurteilt. Insgesamt(öffnet im neuen Fenster) belaufen sich die Strafzahlungen auf eine Höhe von 458 Millionen Euro.

Die EU wirft den Beteiligten vor, zwischen 2002 und 2017 ein Recycling-Kartell gebildet zu haben. Dabei sollen die Unternehmen sich zum einen abgesprochen haben, Automobilverwerter nicht für den Recycling-Prozess sogenannter ELVs zu bezahlen. Ein End of Life Vehicle kann nicht mehr verkauft werden und wird von einem Recycler zerlegt.

Die Verwertung der gewonnenen Teile und Materialien hätten die Autohersteller als ausreichenden Lohn angesehen, so die Kommission. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Hersteller die Kosten tragen. Die Unternehmen teilten geheime Verträge mit den Verwertern untereinander. So sollten die Bemühungen koordiniert worden sein, die Leidtragenden dieser Absprache waren die Recycling-Unternehmen.

Informationen zu recycelten Materialien zurückgehalten

Die zweite Absprache betraf Informationen darüber, wie gut ein Neufahrzeug am Ende der Nutzung recycelt werden kann und wie viele recycelte Materialien in neuen Autos stecken. Die Automobilhersteller sprachen sich ab, diese Informationen nicht zu veröffentlichen, um Kunden davon abzubringen, überhaupt an Recycling zu denken - und so ihre Kaufentscheidung eventuell anzupassen.

Unternehmen Reduzierung gemäß der Leniency Notice Strafe
Mercedes-Benz 100% €0
Stellantis 50% €74.934.000
Mitsubishi 30% €4.150.000
Ford 20% €41.462.000
BMW €24.587.000
Honda €5.040.000
Hyundai/Kia €11.950.000
Jaguar Land Rover/Tata €1.637.000
Mazda €5.006.000
- Of which jointly and severally with Ford €1.034.000
Renault/Nissan €81.461.000
Opel 50% €24.530.000
- Of which jointly and severally with GM €13.659.000
GM solely €17.075.000
Suzuki €5.471.000
Toyota €23.553.000
Volkswagen €127.696.000
Volvo €8.890.000
- jointly and severally with Ford €3.901.000
- Of which jointly and severally with Geely €4.419.000
ACEA €500.000

Als einziger Teilnehmer des Kartells nicht bestraft wurde Mercedes, da der Hersteller die Kommission 2019 von der Absprache informiert hatte. Volkswagen erhielt mit über 127 Millionen Euro die größte Strafe. Renault/Nissan muss über 81 Millionen Euro zahlen, Stellantis fast 75 Millionen Euro.

Dabei erhielt Stellantis bereits einen Rabatt von 50 Prozent erhalten, da der Hersteller zur Aufklärung beitrug. Die ACEA wurde ebenfalls bestraft: Der Organisation wird vorgeworfen, das Kartell ermöglicht zu haben.


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