Stock-Android und viele Schwächen bei der Kamera
Rubin und sein Team liefern ihr erstes Smartphone mit Android 7.1.1 Nougat aus, nicht mit der aktuellen Version 8.0 alias Oreo. Die Benutzeroberfläche ist nahezu unverändert. Wie beim Pixel-Launcher von Google lässt sich der App-Drawer mit einer Wischgeste vom unteren Bildschirmrand nach oben öffnen, der Google Assistant wird über den Home-Button, eine seitliche Wischgeste oder mit dem Sprachbefehl "OK Google" gestartet. Zum Navigieren im Menü stehen On-Screen-Tasten bereit. Bloatware finden wir auf dem Gerät nicht.
Die einzige auffällige Ersatzanwendung ist die Kamera-App - und das ist bislang keine gute Entscheidung der Macher, wie sich im Kamera-Test zeigt. Vorne am Gerät sitzt eine 8-Megapixel-Kamera mit f/2.2-Blende für Selbstporträts im 16:9-Format, hinten eine Dual-Kamera mit zwei 13-Megapixel-Sensoren, f/1.9-Blende sowie einem hybriden Autofokus-System aus Phasenvergleich (PDAF), Kontrast und Laser. Bei dem einen Sensor der Hauptkamera handelt es sich um einen RGB-Sensor, bei dem anderen um einen Monochrom-Sensor, so wie es bei einigen Huawei-Smartphones der Fall ist.
Mit der Dual-Kamera lassen sich also keine Zoom- oder Bokeh-Effekte erzeugen, sondern Farb- und Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen. Beim Fotografieren in Farbe werden aber Informationen auch vom Monochromsensor herangezogen, um für schärfere und rauschärmere Ergebnisse zu sorgen. Front- und Dual-Kamera nehmen Videos jeweils in HD-, Full-HD- oder 4K-Qualität auf - HD mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, 4K mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde.
Als ob man es an dem hässlichen Kamera-Symbol schon ablesen könnte, die Kamera-Qualität ist der größte Schwachpunkt des Essential Phone. Selbst Bilder, die bei hellem Tageslicht mit der Hauptkamera aufgenommen wurden, zeigen zwar eine natürliche Farbwiedergabe, wirken aber nicht knackscharf - in dunkleren oder detailreicheren Motivbereichen teilweise sogar regelrecht matschig. Nimmt das Umgebungslicht ab oder wird an grauen Herbsttagen in unbeleuchteten Innenräumen fotografiert, ist deutliches Bildrauschen auf den Bildern zu erkennen.
Wenig Einstellungsoptionen
Mit komplexeren Lichtbedingungen kommt die Kamera im Automatikmodus ebenfalls nicht zurecht, das Bild säuft dann in hellen oder in dunklen Bereichen ab. Eine manuelle HDR-Funktion mit sichtbarer Verbesserung der Bilddynamik steht bereit, automatisch wie beispielsweise beim Google Pixel (XL) greift die Software aber nicht optimierend ein. Aus der Hand geschossene Videoaufnahmen geraten mit der Kamera des Essential Phone schnell verwackelt, weil eine wirkungsvolle Bildstabilisierung fehlt.
Überhaupt fallen die Einstellungsoptionen im Kameramenü ungewohnt spartanisch aus. Zum schnellen Wechsel stehen Foto- oder Videoaufnahme bereit, dabei kann noch per Fingertippen zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Aufnahme oder Zeitlupen-Videoaufnahme gewählt werden. Blitz oder HDR ein- oder auszuschalten, den Selbstauslöser voreinzustellen sowie zwischen Videoauflösungen zu wechseln oder von Haupt- auf Frontkamera oder vice versa umzuschalten, ist auch direkt möglich. Modi für Panorama- oder Zeitraffer-Aufnahmen oder für Fotos in anderen Auflösungen oder Formaten gibt es nicht.
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Gutes Display, gute Leistung | Kein Pro-Modus und schlechte Fotos |
Randlos ist doch geil - das EP ist nur einen Hauch groesser wie ein iPhone 8 bei 5.7" vs...
richtig, dort können wenigstens ungesetzlich erlangte beweise als nichtig erklärt...
Wenn das so ist, dann gerne auch beides. Wobei ich vermutlich doch anstecken würde, weil...
Naja, ich gehe davon aus, dass 90% der Bevölkerung heute ins Schwimmbad durchaus ihr...