Espruino Pico: Javascript für die Hosentasche
Bereits mehr als doppelt so viel wie notwendig hat ein Kickstarter-Projekt für ein Microcontroller-Board in der Größe eines USB-Sticks eingespielt. Darauf läuft standardmäßig ein Javascript-Interpreter.

Der Espruino Pico basiert auf einem STM32F401, der einen Cortex M4-Rechenkern enthält und mit 84 Mhz läuft. An Ram stehen 94 Kbyte zur Verfügung, Programmcode und Daten können im integrierten Flashspeicher von 384 Kbyte Größe abgelegt werden. Das Board besitzt 22 GPIO-Anschlüsse, je nach Konfiguration können darüber verschiedene Bussysteme, bis zu 9 analoge Eingänge und 21 PWM-Ausgänge benutzt werden. Das eine Ende des Boards ist als USB-A-Stecker ausgeführt. Es wird zum Programmieren direkt in den USB-Port eines Rechners eingesteckt.
Für den mobilen Einsatz können eine Vielzahl von Stromquellen eingesetzt werden, das Board enthält einen Spannungswandler, der Spannungen zwischen 3,5 und 20 V akzeptiert. Im Schlafzustand soll der Strombedarf des Boards bei weniger als 0,05 mA liegen. Die Abmaße des Boards liegen bei 32x15mm.
Javascript statt C
Die Besonderheit des Espruino Pico liegt im integrierten Javascript-Interpreter. Dieser kann direkt Javascript-Code ausführen, der per serieller USB-Schnittstelle übermittelt wird, oder auf dem Flashspeicher gespeicherten Javascript-Quellcode ausführen.
Die quelloffene Javascript-Engine wurde speziell für den Betrieb auf einem Microcontroller entworfen. Bekannte Javscript-Engines wie Spidermonkey oder V8 sind dafür zu groß und erfordern zumeist ein Betriebssystem, das dem Board fehlt.
Die Macher hinter dem Espruino Pico bieten bereits eine webbasierte IDE wie auch grafischen Editor zum Programmieren an.
Anstelle der Javascript-Engine kann auch ein selbstgeschriebenes und kompiliertes C- beziehungsweise C++-Programm aufgespielt werden. Der Microcontroller enthält den notwendigen Bootloader. Für diesen Anwendungsfall gibt es allerdings preiswertere STM-basierte Microcontroller-Boards.
Preis und Verfügbarkeit
Während der Kickstarter-Kampagne kostet der Espruino Pico 15 britische Pfund (rund 19 Euro), mit aufgelöteten Pinreihen 17 britische Pfund. Auch nach der Kickstarter-Kampagne soll das Board verkauft werden, dann allerdings zu einem höheren Preis. Die Auslieferung der Kickstarter-Bestellungen soll ab April 2015 erfolgen.
Erfolgreicher Vorläufer
Der Espruino Pico ist eine verkleinerte Version des Espruino, der 2013 ebenfalls erfolgreich über eine Kickstarter-Kampagne finanziert wurde und mittlerweile frei verkauft wird. Dementsprechend verfügen die Macher über Erfahrung, die Kampagne für den Pico erfolgreich durchzuführen. Anwendern stehen bereits umfangreiche Anleitungen zur Verfügung.
Parallel zum Espruino wurde 2013 auch der Tessel angekündigt, der inzwischen ebenfalls verfügbar ist. Er ist deutlich leistungsfähiger als der Espruino, kann deshalb Node.js als Javascript-Engine nutzen - kostet dafür aber auch 75 US-Dollar.
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Leicht zu erlernende Sprache, in Kombination mit Hardware, steinigt mich, aber das finde...
Doppelte Wandler-Verluste...
Genau. Manche haben mehr und manche weniger. Meiner Erfahrung nach ist Javascript aber...
Es gibt doch nicht mal Arduinos aus China (also mit dem Uno vergleichbare) unter ein paar...