iTunes Radio und Roaming
Nach dem derzeitigen Stand blockiert Apple seinen iTunes-Radio-Service in anderen Ländern nicht. Auch wenn der Nutzer in ein Land reist, in dem Apple noch keine lokalen Verträge mit der Musikwirtschaft geschlossen hat, werden die Inhalte also nicht einfach geblockt. Das ist nicht selbstverständlich: Andere Anbieter blocken Inhalte für IPs, die nicht aus dem Zugangsland kommen. Deshalb bevorzugen wir Apples Dienst beispielsweise auch für TV-Serien - auch wenn es nicht einfach ist, US-Guthaben zu bekommen, denn deutsche Kreditkarten funktionieren dafür nicht.
Bei unserem iOS-Praxistest konnten wir Apples Internetradio nutzen, obwohl wir uns in Deutschland befanden. Wir haben einen US-Account verwendet und konnten daher ohne Probleme iTunes Radio sozusagen als Tourist in Deutschland nutzen.
Da die Radiofunktion einigen Datenverkehr erzeugt, fragt die Musik-App vor der Nutzung des Mobilfunknetzes nach, ob der Stream über dieses Netz erlaubt werden soll. Das ist eine sinnvolle Entscheidung. In Deutschland konnten wir nach dem Abnicken der Warnung über den Mobilfunk gut Radio hören. Allerdings gerät der Nutzer ziemlich schnell in die Drosselung, sofern er eine Flatrate hat. Eine halbe Stunde Radio schlägt sich mit um die 40 MByte an Daten in der Statistik nieder.
Bei schlechter Netzverbindung jenseits der -110 dB kommt es zu Abbrüchen des Musikstroms. In der dämpfenden Hosentasche oder im Berliner Umland kommt das häufig vor. Es ist weiter möglich, sich die dB-Werte statt der sinnlosen Balken, die jetzt neuerdings Kreise sind, anzeigen zu lassen, so dass sich Probleme schnell zuordnen lassen. Selbst in der Berliner U-Bahn, wo nur EDGE vorhanden ist, funktioniert der Dienst sonst gut. Nach unserer Beobachtung muss der Nutzer keinen Abbruch mitten in einem Lied befürchten. Lieder wurden immer komplett zwischengespeichert und dementsprechend abgespielt. Beim Beobachten der Statistik kamen wir zu dem Schluss, dass jeweils ein Stück im Cache landet.
Wir haben die werbefinanzierte Version verwendet, die ab und an mit gesprochenen Inhalten die Musik unterbricht ("You're listening to iTunes Radio") und Werbung für Apple und Alben im iTunes Store macht. Im Moment passiert das - sicher auch mangels Werbekunden - nur sehr selten. Anders als beim terrestrischen Radio muss der Anwender bisher nicht damit rechnen, dass Jingles oder Sprecher die Lieder unterbrechen. Ein iOS mit integriertem Radio wird terrestrischen Sendern, die Lieder häufig nicht zu Ende spielen, sicherlich schaden. Unterschiede zum Radio gibt es durch die Personalisierung. Gefällt dem Nutzer der aktuelle Song nicht, überspringt er ihn einfach oder schließt ihn dauerhaft aus. Gefällt ihm ein Stück, kann er das Apple per Klick mitteilen. Das sollte Einfluss auf den virtuellen Sender haben.
Apples Radio ist in den Store integriert. Dort gibt es auch Links zu der Möglichkeit, die gehörten Songs zu kaufen. Wer will, kann sich auch anschauen, welche Songs vorher liefen. Gezielt kann ein Lied nur gehört werden, wenn es gekauft wird. Es kommt aber durchaus vor, dass ein Song ein zweites Mal in der Rotation auftaucht. Beim Anhören des Hip-Hop-/R&B-Senders fiel uns zudem auf, dass alle Songs in der Clean-Version abgespielt werden. S-, F- oder N-Wörter, die bei dem Genre nicht ungewöhnlich sind, gibt es dort nicht.
Mit einem deutschen iTunes-Account funktionierte die Radiooption nicht. Sie wird gar nicht erst in der Musik-App angeboten. Wichtig für die Nutzung der Radiosender ist, dass der Nutzer in den App Stores in den US-Store gewechselt hat. Gegebenenfalls ist bei der Betaversion von iOS 7 ein Neustart notwendig. Momentan sieht es nicht aus, als würde Apple das Verwalten mehrerer Apple-IDs mit iOS 7 vereinfachen. Das bleibt dem Apple TV vorbehalten.
Detaillierte Statistiken zum Datenverkehr
Mit iOS 7 integriert Apple auch sinnvolle Statistiken rund um den Nutzen von Datenvolumen über die Mobilfunkeinheit. Sehr praktisch fanden wir die Trennung zwischen Roaming-Datenverkehr und Datenverkehr im Heimnetz, als wir uns in Caerdydd und Bristol befanden. Das erspart dem Nutzer den Reset der Statistiken vor einer Reise und zeigt deutlicher, ob das gebuchte Volumen ausreicht. Zudem sind nun Statistiken für einzelne Apps verfügbar.
Der Anwender sieht so beispielsweise, dass Karten-Apps, die mit vektorbasierten Karten arbeiten, im Ausland sinnvoller sind, als Apps, die noch grafische Kacheln herunterladen. Mit den neuen Statistiken sieht der Nutzer insgesamt sehr viel schneller, welche App und auch welcher Systemdienst das Volumen seines Vertrages belastet und kann Apps einzeln den Datenverkehr untersagen. Die Funktionsweise ist identisch mit der zahlreicher Privatsphäreneinstellungen. Apple bietet schon länger die Möglichkeit, den Apps nachträglich oder generell den Zugriff auf bestimmte Funktionen zu untersagen.
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