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Ersatz für Dieselzüge: Baden-Württemberg will Akku-Hybrid-Züge statt Wasserstoff

Statt Dieselzügen will Baden-Württemberg auf emissionsfreie Alternativen setzen. Wasserstoffzüge konnten dabei jedoch nicht überzeugen.
/ Sebastian Grüner
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Ein Akkzug von Alstom fährt auch schon in Baden-Württemberg. (Bild: Alstom)
Ein Akkzug von Alstom fährt auch schon in Baden-Württemberg. Bild: Alstom

Für den Ersatz von Dieseltriebzügen im Regionalverkehr dürfte Baden-Württemberg künftig wohl nicht auf Wasserstofftechnologie setzen. Das zumindest legt eine Studie im Auftrag der Landesregierung nahe, die mögliche Alternativen zur Nutzung fossiler Antriebstechnologien untersucht hat. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg schreibt dazu(öffnet im neuen Fenster) : "Dabei stellten sich in den meisten Fällen Batterie-Hybrid-Züge als die beste Lösung heraus."

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte zur Vorstellung der Ergebnisse, dass der Dieselantrieb möglichst bald ersetzt werden müsse, damit das Land seine Klimaziele erreiche. Weiter sagte Hermann: "Da der Bau von Oberleitungen lange dauert und teilweise sehr teuer ist, sind auf manchen Bahnstrecken Züge mit alternativen Antrieben das Mittel der Wahl. Hierzu hat die Studie wertvolle Erkenntnisse geliefert."

Konkret untersucht wurden Batterie-Hybrid-Züge, die auf Streckenabschnitten mit Oberleitung geladen werden können und ohne Oberleitung mit Akku weiterfahren, Wasserstoffzüge, die über eine Brennstoffzelle angetrieben werden, sowie klassische elektrische Züge, für die es eine Oberleitung braucht. Zum Ergebnis der 16 betrachteten Streckenabschnitte heißt es: "Bereits jetzt lässt sich feststellen, dass der Betrieb mit Wasserstoff-Hybrid-Zügen in naher Zukunft aufgrund diverser betrieblicher und wirtschaftlicher Gründe nicht weiter in Betracht gezogen wird."

Laut der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte Hermann(öffnet im neuen Fenster) , dass die Kosten für Wasserstoff zu hoch und grüner Wasserstoff zu wenig verfügbar sei. Zu einem ähnlichen Ergebnis ist im vergangenen Jahr auch eine Untersuchung in Sachsen für Strecken im Leipziger Umland gekommen. Seit einigen Jahren setzen Bundesländer und auch Verkehrsverbünde vermehrt auf alternative Antriebe für Streckenabschnitte ohne Oberleitungen und testen dabei auch Wasserstoffzüge . So wird Mireo Plus H ab 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Eine Zukunft hat dieser Betrieb den Studienergebnissen zufolge aber offenbar nicht. Zuvor wurden in Baden-Württemberg bereits Akku-Züge auf Grundlage von Siemens' Mireo-Plattform getestet , ebenso gibt es Tests mit Akku-Zügen von Alstom .


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