Erneuerbare Energien: Windpark von Borkum soll 18-Megawatt-Windräder bekommen

Große Windräder für die Nordsee: Im Windpark Waterkant vor Borkum sollen die derzeit leistungsfähigsten Windkraftanlagen gebaut werden. Es gibt aber Kritik.
Im Windpark Waterkant sollen 18,5-Megawatt-Windräder des chinesischen Herstellers Mingyang aufgestellt werden. Das hat das Hamburger Investment- und Projektentwicklungsunternehmen Luxcara bekanntgegeben (öffnet im neuen Fenster) . 16 Windräder hat Luxcara bestellt, die bis zum Jahr 2028 aufgestellt werden sollen.
Die Windräder vom Typ die MySE 18.X-20MW sollen 260 bis 292 Meter große Rotoren und eine Nennleistung von 18 bis 20 Megawatt haben. Eine solche Windenergieanlage soll bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 30 km/h 80 Gigawattstunden an elektrischem Strom im Jahr erzeugen.
Das erste 18-Megawatt-Windrad steht in China
Mehrere Hersteller bieten Windräder dieser Größe an: Anfang vergangenen Jahres gab der chinesische Staatsbetrieb China State Shipbuilding Corporation (CSSC) bekannt, ein 18-Megawatt-Windrad zu bauen . Wenige Tage später kündigte Mingyang MySE 18.X-20MW an . Daneben arbeitet auch der US-Konzern General Electric an Windrädern in dieser Leistungsklasse. Im Juni stellte der chinesische Hersteller Dongfang Electric das erste 18-Megawatt-Windrad in China fertig
"Mit der Entscheidung für die leistungsstärkste Offshore-Windturbine der Welt können wir die Energiewende in Deutschland vorantreiben und gleichzeitig den dringend benötigten Wettbewerb in der Branche fördern" , sagte Holger Matthiesen, Projektleiter bei Luxcara und Geschäftsführer der Projektgesellschaft Waterkant Energy.
Kritik an dem Projekt kommt aus der Politik: Zum einen wird befürchtet, dass Europa sich weiter von chinesischen Lieferanten abhängig macht. Zum anderen geht es um Sicherheitsbedenken, wenn chinesische Unternehmen Zugriff auf kritische Infrastrukturen in Europa erhalten, vergleichbar den Bedenken bei Huawei und ZTE beim Aufbau des europäischen 5G-Mobulfunknetzes
"Jeder von uns versteht die sicherheits- und geopolitischen Risiken" , sagte Luxcara-Chefin Alexandra von Bernstorff dem Handelsblatt (Paywall)(öffnet im neuen Fenster) . Das chinesische Unternehmen sei zuvor von mehreren unabhängigen Beratungsunternehmen eingehend untersucht worden. Zudem sei Luxcara in Kontakt mit dem Bundeswirtschaftsministerium.
Das Bieterunternehmen Waterkant Energy erhielt 2023 den Zuschlag für den Bau des Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee. Der Standort N-6.7 liegt etwa 90 Kilometer vor der Insel Borkum in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone. Die installierte Leistung der Offshore-Windparks in Deutschland liegt derzeit bei rund 8,5 Gigawatt. Bis 2030 soll sie auf mindestens 30 Gigawatt steigen.



