Erneuerbare Energien: Schwimmendes Solarkraftwerk in NRW eröffnet
Schwimmende Solaranlagen sind praktisch, aber in Deutschland trotz genug vorhandener Gewässer selten.

Ein schwimmender Solarpark geht am heutigen Donnerstag, dem 1. Oktober in Wesel in Nordrhein-Westfalen in Betrieb. Das Kraftwerk befindet sich auf einem Baggersee. Mit dem Strom will ein Baustoffproduzent seine örtliche Niederlassung betreiben.
Insgesamt 2.000 Solarmodule sind auf 90 Pontons montiert, die auf dem See schwimmen. Die Module sollen eine Spitzenleistung von 750 Kilowatt liefern. Das soll ausreichen, um den Energiebedarf des Sand- und Kieslieferanten Hülskens weitgehend zu decken.
Die Energieausbeute ist höher
Solarparks benötigen relativ viel Platz. Deshalb sind Unternehmen auf die Idee gekommen, sie auf Gewässern einzurichten. Der japanische Mischkonzern Kyocera etwa hat 2015 zwei Solarkraftwerke auf Wasserreservoirs in Japan gebaut. Vorteil dabei ist, dass keine anderweitig nutzbaren Flächen, etwa Ackerland, belegt werden. Zudem ist die Energieausbeute um etwa zwei Prozent höher ist als an Land, weil das Wasser für Kühlung der Module sorgt.
Die Gewässer sollen ebenfalls profitieren: Die Anlagen sorgen für Schatten, was das Algenwachstum im Wasser verringern soll. Außerdem soll sich das Wasser weniger erwärmen und auch weniger verdunsten. Wassersportler werden nicht gestört: Die Anlagen in Nordrhein-Westfalen sowie eine ähnliche in Baden-Württemberg schwimmen auf nicht öffentlich zugänglichen Seen.
In Deutschland gibt es mit ehemaligen Tagebauseen genug geeignete Gewässer für schwimmende Solarparks. Dennoch gibt es hierzulande bisher nur wenige solcher Anlagen, anders als etwas in den benachbarten Niederlanden.
Anfang des Jahres etwa wurde dort eine Anlage mit einer Spitzenleistung von über 27 Megawatt fertiggestellt. Gebaut wurde sie von dem aus Bayern stammenden Unternehmen Baywa Re und es war nicht die erste. Hierzulande seien die Kosten für die schwimmenden Solaranlagen noch zu hoch, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Deutsche Presseagentur (dpa). Daneben seien die Genehmigungsprozesse unklar. Hinzu kommt, dass die Einspeisevergütung in den Niederlanden höher ist als in Deutschland.
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