Erneuerbare Energien: Energieversorger testet Solarkraftwerk auf Schwimmplattform

Solarparks stehen heute vor allem an Land - was zu Kritik führt, etwa dass Ackerflächen verloren gingen. Auf dem Meer hingegen ist sehr viel mehr Platz. In China testet der Energieversorger China Huaneng Group im Gelben Meer ein neuartiges schwimmendes Solarkraftwerk.
Yellow Sea No. 1 ist eine sechseckige Plattform auf einem neun Meter hohen Gerüst, das etwa 30 Kilometer vor der Küste der ostchinesischen Provinz Shandong installiert worden ist. Die 360 Tonnen schwere Konstruktion wird laut dem chinesischen Fernsehsender China Global Television Network(öffnet im neuen Fenster) (CGTN) von 64 Auftriebskörpern über Wasser gehalten und ist mit Seilen am Meeresboden verankert.
Jede ihrer sechs Kanten der Plattform hat eine Länge von rund 25 Metern, die Fläche beträgt über 1.600 Quadratmeter. Dort sind über 430 Photovoltaikmodule installiert, die Sonnenlicht in Strom wandeln sollen. Ein Jahr lang will China Huaneng Group verschiedene Solarmodule testen, um herauszufinden, welche den höchsten Ertrag haben und sich am besten für den Einsatz auf See eignen.
Wie hoch sind Ertrag und Wartung?
Zudem will das Unternehmen Widerstandsfähigkeit gegenüber Wind und Wellen sowie die Stabilität der Konstruktion testen. Außerdem will sie prüfen, wie hoch Ertrag und Wartungsbedarf sind, um künftige Offshore-Solarsysteme zu entwickeln, die mit bestehenden Offshore-Windparks kombiniert werden können.
Eine Schwierigkeit ist, dass Wellen die Solarmodule überspülen können und sich dann darauf Salzkristalle bilden, die die Effizienz der Zellen beeinträchtigen. Zudem kann das Meerwasser die elektrischen Systeme korrodieren. Deshalb befindet sich die Plattform 7,5 Meter über der Meeresoberfläche. Das ganze System soll Wellen mit einer Höhe von zehn Metern standhalten.
Sollte der Test erfolgreich verlaufen, könnten künftig solche schwimmenden Solarkraftwerke bei großen Offshore-Windparks installiert werden.



