Stammzellen: Teure Boulette aus dem Reagenzglas

Ein niederländischer Forscher hat einen Fleischklops im Reagenzglas hergestellt. Er soll in Kürze auf den Teller kommen. Der künstlich erzeugte Burger ist aber horrend teuer.

Artikel veröffentlicht am ,
Mark Post im Labor (2011): Burger aus 20.000 Fleischstreifen
Mark Post im Labor (2011): Burger aus 20.000 Fleischstreifen (Bild: Francois Lenoir/Reuters)

Dieser Burger besteht zwar aus Fleisch, das ist aber nicht auf einer Weide herangewachsen: Mark Post hat es im Labor gezogen. Der Burger soll in Kürze auf den Teller kommen - der niederländische Wissenschaftler will zeigen, dass Fleisch aus dem Reagenzglas bereits Realität ist.

Die Boulette besteht aus 20.000 Fleischstreifen, die jeweils etwa 1,3 Zentimeter lang sind und 1 Millimeter Durchmesser haben. Die hat der Wissenschaftler von der Universität in Maastricht aus Stammzellen von Kühen in einer Nährlösung gezogen. Mit diesen sogenannten Satellitenzellen repariert der Körper kaputtes Muskelgewebe. Die Satellitenzellen stammen aus dem Nacken einer Kuh, die Nährlösung wurde aus einem Kälberfötus gewonnen.

Anonyme Spende

Fleisch auf diese Art herzustellen ist aufwendig und langwierig. Entsprechend teuer ist das Produkt: Die 140 Gramm schwere Retortenfrikadelle kostet rund 250.000 Euro. Das Geld stammt von einem anonymen Spender. Der Forscher ist aber überzeugt, dass sich das ändern werde. Das Verfahren könne verbessert werden, die Wahl der Materialien müsse stimmen, die Steuerung automatisiert werden.

Post ist nicht der Einzige, der versucht, Fleisch künstlich herzustellen: Das US-Unternehmen Modern Meadow entwickelt Bioprinting, ein Verfahren, um essbares Fleisch aus lebenden Zellen per 3D-Druck aufzubauen. Diese Art der Fleischherstellung soll umweltfreundlicher sein als die traditionelle Viehzucht. Außerdem kann so auf Massentierhaltung verzichtet werden.

Post will seinen Reagenzburger auf einer Veranstaltung in London servieren - gewürzt nur mit Salz und Pfeffer. Ursprünglich wollte er ihn schon im vergangenen Herbst zum Verzehr anbieten, musste das aber mehrfach verschieben. In einigen Wochen soll es so weit sein. Der Forscher hat auch schon von seinem Kunstfleisch genascht. Es schmecke "ganz gut", sagte er der New York Times.

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Anonymer Nutzer 17. Mai 2013

Solche Zähne seh ich aber auch nicht bei unseren Vorgänger Generationen :-) Weil wir so...

Elgareth 17. Mai 2013

Ich seh auch nicht, dass sich die Erde um die Sonne dreht, ist trotzdem so. Nunja. Ich...

Elgareth 17. Mai 2013

Höh? Schnapp dir n Reiskocher, tu Naturreis rein, schnapp dir irgendwelches...

Elgareth 16. Mai 2013

Kannste doch jetzt auch schon...? Oder meinst du, du würdest es erkennen, wenn in der...



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