Eric Xu: Huawei-Chef ist nicht sicher, ob ein 6G-Standard kommt
Huawei verlegt sich mehr auf Software und Services und hat jede Hoffnung auf ein Ende der US-Sanktionen aufgegeben.

Für den rotierenden Huawei Vorstandsvorsitzenden Eric Xu ist es noch nicht sicher, dass es einen neuen Mobilfunkstandard 6G geben wird. "Wir wissen, dass 6G ungefähr im Jahr 2030 kommen könnte. Wir wissen aber noch nicht, was 6G sein wird. Es ist noch nicht sicher, ob 6G überhaupt kommt", sagte Xu am 12. April 2021 auf dem Huawei Global Analyst Summit in Shenzhen. Ein 6G-Whitepaper von Huawei werde in naher Zukunft erscheinen.
Huawei werde an der "Maximierung des Werts der 5G-Technologie arbeiten und gemeinsam mit der Branche die Entwicklung von 5.5G" betreiben. Mit dieser Erweiterung des 5G-Standards sollen 10 GBit/s im Uplink mit UCBC erreicht werden, sagte Xu.
UCBC steht für Uplink Centric Broadband Communication. Huawei hat für die Verbesserung der 5G- Fähigkeiten bereits Super Uplink vorgestellt und arbeitet an weiteren Vorschlägen, um insbesondere industriellen Anforderungen Rechnung zu tragen.
Der chinesische Konzern erwarte laut Xu "absolut nicht, von der neuen US-Regierung von der Entityliste genommen zu werden", was ein Ende der US-Sanktionen gegen Huawei bedeuten würde. Durch das Nutzungsverbot von US-Technologie für Huawei kann der weltgrößte Auftragsfertiger TSMC keine SoCs für den Huawei-Chipbereich Hisilicon mehr produzieren. Mit einem am 15. Mai 2019 erlassenen Dekret hatte der frühere US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand für die Telekommunikation erklärt.
Keine Firma darf für Huawei Chipsätze herstellen
"Keine Firma darf für Huawei Chipsätze herstellen", erklärte Xu. "Das Problem wollen wir aber weiter lösen." Huawei wolle zwar nicht beginnen, selbst Chips herstellen, aber man wolle Partner aktiv unterstützen, Chip-Produktionslinien aufzubauen, die nicht den US-Sanktionen unterliegen.
"Es kann in der Zukunft eine neue weltweite ökonomische Krise durch die US-Sanktionen gegen uns geben", betonte Xu. Die US-Sanktionen gegen Huawei und andere hätten die aktuelle globale Chip-Krise erst verursacht.
Huawei setze darauf, mehr Umsatz mit Software und Services zu generieren, da diese Bereiche weniger abhängig von fortschrittlichen Prozesstechniken seien, sowie in Komponenten für intelligente Fahrzeuge. "Es wird aber kein eigenes Auto mit Huawei-Branding geben, wir arbeiten mit Car-OEMs zusammen, um neue Geschäftsmodelle zu schaffen", sagte Xu.
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