Eric Schmidt: Google ergreift Maßnahmen gegen Kinderpornografie

Vor einem Treffen mit dem britischen Premierminister David Cameron hat Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt neue Maßnahmen gegen Kinderpornografie angekündigt. Cameron will Internetunternehmen dazu zwingen.

Artikel veröffentlicht am ,
Google-Verwaltungsratsvorsitzender Eric Schmidt: Technik für die Erkennung von Videos
Google-Verwaltungsratsvorsitzender Eric Schmidt: Technik für die Erkennung von Videos (Bild: Miguel Medina/AFP/Getty Images)

Google führt neue Maßnahme zur Bekämpfung von Kinderpornografie ein. Verwaltungsratschef Eric Schmidt beschreibt diese in einem Gastbeitrag in der britischen Tageszeitung Daily Mail.

Sie seien eine Reaktion auf die Forderung von David Cameron, die Suchmaschinen sollten verhindern, dass Nutzer nach illegalen Inhalten suchen. "Ich habe sehr klare Worte für Google, Bing, Yahoo und den Rest. Sie haben die Pflicht, hier aktiv zu werden und es ist eine moralische Pflicht", hatte der britische Premierminister im Juli erklärt.

200 Mitarbeiter

Google entferne schon jetzt entsprechende Bilder aus seiner Suche, schreibt Schmidt. Aber es könne immer noch mehr getan werden. Deshalb habe Google in den vergangenen drei Monaten über 200 Mitarbeiter für die Bekämpfung von Kinderpornografie abgestellt.

Zusätzlich habe Google technische Maßnahmen ergriffen: Google habe seine Algorithmen weiter angepasst, um zu verhindern, dass Links zu kinderpornografischem Material angezeigt werden. Durch diese Anpassungen seien die Resultate für über 100.000 Suchen gesäubert worden. Daneben setzt das Unternehmen auf Abschreckung. Bei der Eingabe bestimmter Suchbegriffe blendet Google eine Warnung ein, dass Kinderpornografie illegal sei. Das gelte für über 13.000 Suchbegriffe.

Welche Bilder sind harmlos?

Für die Beurteilung von Bildern hingegen gebe es keine technische Lösung. Deshalb schauten sich Mitarbeiter Bilder daraufhin an, ob diese beispielsweise eine harmlose Badeszene oder eine strafrechtlich relevante Szene zeigen. In letzterem Fall werde das Bild entfernt. Zudem erhalte es einen digitalen Fingerabdruck, um es wiederzuerkennen.

Die Technik dazu stammt von Microsoft. Das Unternehmen verdiene "viel Anerkennung für die Entwicklung und Weitergabe seiner Bilderkennungstechnik", sagt Schmidt. Google wiederum habe eine vergleichbare Technik für die Erkennung von Videos entwickelt. Sie werde gerade getestet und soll Anfang kommenden Jahres auch anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.

Computerexperten helfen aus

Schließlich verspricht Google technische Hilfestellung für Organisationen, die Kinderpornografie bekämpfen: Das Unternehmen werde Computerexperten für die britische Internet Watch Foundation (IWF) sowie das US National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) ausleihen. Das soll IWF und NCMEC helfen, den Tätern technisch einen Schritt voraus zu sein.

Für den heutige Montag sei in London ein Internet Safety Summit anberaumt, berichtet die BBC. Daran werden neben Cameron Vertreter diverser Internetunternehmen teilnehmen, darunter auch Google und Microsoft. Cameron hatte vor der Konferenz erklärt, seit seiner Rede im Juli habe sich schon einiges getan, drohte aber erneut mit gesetzlichen Schritten, falls die Unternehmen sich weigerten, Maßnahmen gegen Kinderpornografie zu ergreifen.

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Patrixxx 21. Nov 2013

wenn illegales ohnehin im Deepweb getauscht/gehandelt wird und doch gar nicht von den...

sw 21. Nov 2013

- Du vermengst Taten die mit "Kinderpornographie" zu tun haben, gleichwohl...

Anonymer Nutzer 19. Nov 2013

Deine Antwort gefällt mir besser als meine.

Shadow27374 18. Nov 2013

Wie gesagt, damals legales Material, in (ich glaube Norwegen) war sogenannte...



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