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Erholung: Mehrheit der Arbeitnehmer auch im Urlaub für die Arbeit erreichbar

Die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer scheint auch im Sommerurlaub nicht ganz von der Arbeit loszukommen und ist zumindest zeitweilig erreichbar.
/ Andreas Donath
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Das Notebook immer dabei (Bild: Pexels)
Das Notebook immer dabei Bild: Pexels

Von wegen Work-Life-Balance: Eine aktuelle Umfrage des Bitkom deutet darauf hin, dass etwa zwei Drittel der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, während ihrer Auszeit beruflich erreichbar bleiben.

Die Studie, zu der 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland befragt wurden(öffnet im neuen Fenster) , darunter 357 Berufstätige mit Urlaubsplänen, zeigt interessante Unterschiede in den Altersklassen. Ältere Arbeitnehmer zwischen 50 und 64 Jahren scheinen besonders häufig im Urlaub erreichbar zu sein, während jüngere Berufstätige zwischen 16 und 29 Jahren eher dazu neigen, die Arbeit hinter sich zu lassen. Das mag auch daran liegen, dass ältere Arbeitnehmer erfahrener sind und essenzielles Wissen auf sich konzentrieren oder dass sie aus Sorge, aus Altersgründen ins Hintertreffen zu geraten, ein besonders gutes Bild abgeben wollen.

Die meisten Befragten führen ihre Erreichbarkeit auf tatsächliche oder vermutete Erwartungen anderer zurück. Rund 59 Prozent gehen davon aus, dass ihre Vorgesetzten dies erwarten, während etwa die Hälfte diese Erwartung bei Kollegen sieht. Kundenerwartungen spielen für 46 Prozent eine Rolle, während nur 15 Prozent angeben, aus eigenem Antrieb erreichbar sein zu wollen.

Die Art der Kommunikation im Urlaub variiert, wobei Telefonate und Kurznachrichten die häufigsten Formen sind. Etwa zwei Drittel der befragten Berufstätigen sind über diese Kanäle erreichbar. E-Mails werden von knapp einem Drittel gelesen oder beantwortet, während Videoanrufe und Kollaborationstools weniger verbreitet sind.

Herausforderung der Abgrenzung in Zeiten flexibler Arbeit

Homeoffice und mobiles Arbeiten gehören immer mehr zum Alltag, was die Trennung zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend verschwimmen lässt. Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom, betont die Wichtigkeit von echten Auszeiten: "Der Urlaub sollte nur in dringenden Notfällen gestört werden."


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