Ergebnisse: Abschreibung im Filmgeschäft drückt Sony-Gewinn
Das Geschäft mit der Playstation 4 läuft weiter sehr gut, aber es gibt eine neue Baustelle bei Sony: Firmenchef Kazuo Hirai muss jetzt das Hollywood-Studio wieder auf Kurs bringen.

Eine riesige Abschreibung im Filmgeschäft schlägt bei Sony voll auf das Jahresergebnis durch. Der japanische Elektronikkonzern strich die Gewinnprognose für das noch bis Ende März 2017 laufende Geschäftsjahr von 60 auf 26 Milliarden Yen (rund 214 Millionen Euro) zusammen. Sony hatte die massive Wertberichtigung in Hollywood in Höhe von 112,1 Milliarden Yen (rund 922 Millionen Euro) vor allem mit dem unerwartet starken Schrumpfen des Heimvideo-Marktes und schlechteren Aussichten im Kinogeschäft erklärt.
Im vergangenen Quartal waren die Erlöse in Hollywood im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 225,2 Milliarden Yen (1,8 Milliarden Euro) gesunken. Ein Jahr davor hatten noch Hits wie der James-Bond-Film Spectre und der animierte Streifen Hotel Transsilvanien 2 für einen Schub gesorgt.
Auch in den meisten anderen Sony-Bereichen lief es zuletzt nicht rosig. In der Smartphone-Sparte fiel das operative Ergebnis um 12 Prozent auf 21,2 Milliarden Yen (174 Millionen Euro), und das, obwohl der Konzern bereits einen Fokus auf lukrativere Premiummodelle gesetzt hatte und die günstigeren Wechselkurse einen positiven Beitrag leisteten.
Keine günstigen Smartphones...
Doch während der gewollten Aufgabe des Geschäfts mit günstigeren Modellen sanken die Verkäufe in Europa insgesamt. Der Umsatz der Sparte fiel um über 35 Prozent. Sony verkaufte im vergangenen Quartal noch 5,1 Millionen Smartphones nach 7,6 Millionen ein Jahr zuvor.
Das lange und aufwendig sanierte Heimelektronik-Geschäft schrumpfte um gut 12 Prozent auf 353,4 Milliarden Yen (2,9 Milliarden Euro). Sony versucht auch hier, in einem insgesamt schwachen Markt mit dem Fokus auf teurere Modelle gegenzusteuern. Das operative Ergebnis der Sparte fiel um 16,7 Prozent auf 25,9 Milliarden Yen (213 Millionen Euro).
Die Playstation 4 läuft immer besser
Ein Lichtblick war das Spiele-Geschäft mit der Playstation. Der Umsatz legte um 5,2 Prozent auf 617,7 Milliarden Yen (gut 5 Milliarden Euro) zu. Das operative Ergebnis sprang sogar um fast ein Viertel auf 50 Milliarden Yen (410 Millionen Euro). Sony verkaufte im Weihnachtsgeschäft 9,7 Millionen Playstation-4-Konsolen nach 8,4 Millionen im Vorjahr.
Insgesamt sank der Konzernumsatz im Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um 7,1 Prozent auf knapp 2,4 Billionen Yen. Der Gewinn sackt wegen der Abschreibung im Filmgeschäft auf 19,6 Milliarden Yen (161 Mio Euro) ab. Sony-Chef Kazuo Hirai will jetzt selbst mehr Zeit in Hollywood verbringen, um sich ein besseres Bild von dem Geschäft zu machen, und einen neuen Spitzenmanager für die Studios zu suchen. Der langjährige Leiter Michael Lynton hat das Unternehmen vor einigen Wochen verlassen.
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