Epyc Turin: AMDs neue Server-CPUs haben bis zu 192 Kerne

Bei ihrer Eröffnungs-Keynote zur aktuell stattfindenden Computex hatte AMDs CEO Lisa Su viel zu zeigen: Neben neuen Prozessoren für Desktop und Notebook auch die kommende Epyc-Generation(öffnet im neuen Fenster) namens Turin für Rechenzentren. Die Prozessoren werden zwar erst im zweiten Halbjahr 2024 verfügbar sein, allerdings steigt die Kernanzahl erheblich: Von den normalen Zen-5-Kernen bringt AMD bis zu 128 in den Sockel SP5, von den kompakteren Zen 5c sogar 192.
Möglich macht das ein neues Layout der Platine des Package, die neben dem IO-Die 16 Core Complex Dies (CCDs) mit je 8 Zen-5- oder 12 CCDs mit je 16 Zen-5c-Kernen aufnimmt. Bei Bergamo, der ersten Epyc-Generation mit kompakteren Kernen, hatte AMD Probleme mit dem alten Layout, was die Anzahl an CCDs auf acht beschränkte . Für die verschiedenen CCDs setzt AMD erstmals auf unterschiedliche Fertigungsprozesse.
Die Zen-5c-CCDs lässt AMD in TSMCs 3-nm-Prozess fertigen, die normalen Kerne wie auch die Desktop-CCDs mit 4 nm. Anders als bei Intel gibt es keine Unterschiede in der Mikroarchitektur: Kompakte wie reguläre Kerne haben gleich viele Recheneinheiten und unterstützen Simultaneous Multithreading (SMT, g+) für zwei Threads pro Kern.
Leistungsplus dank neuer Architektur
Wie die Desktop-Prozessoren sorgen auch bei den Server-CPUs 512-Bit-Vektoreinheiten, ein überarbeitetes Frontend sowie schneller angebundene Caches und mutmaßlich mehr Recheneinheiten für ein Leistungsplus.
Bei wissenschaftlichen Anwendungen und insbesondere KI sieht AMD die Zen-5-Turins damit teils deutlich vor Intels Xeon 5 alias Emerald Rapids . Die werden allerdings bald von Granite Rapids beerbt, mit Sierra Forest verspricht Intel bis zu 288 Kerne pro Sockel - es bleibt also spannend.
Ein für AMD erfreuliches Detail nannte Su ebenfalls: Der Marktanteil bei Server-Prozessoren liegt mittlerweile bei 33 Prozent. Im Bereich Hyperscaler, die vor allem auf viele Kerne pro Sockel setzen, sollen es sogar 50 Prozent sein.



