EOS 5DS und EOS 5DS R: Canon stellt DSLRs mit Mittelformat-Auflösung vor
Der Wettstreit um die höchste Auflösung geht weiter: Canon hat zwei Vollformat-DSLRs mit einem 50-Megapixel-Sensor vorgestellt. Allerdings lassen sie in manchen Bereichen zu wünschen übrig.

Digitale Spiegelreflexkameras (DSLR) mit der Auflösung einer Mittelformatkamera: Der neue Vollformatsensor des japanischen Herstellers Canon hat eine Auflösung von 50,6 Megapixeln - das entspricht beispielsweise der Auflösung der Mittelformatkamera Pentax 645z. Verbaut ist der Sensor in den beiden Kameras EOS 5DS und EOS 5DS R.
Mit dem 50-Megapixel-Sensor, einem CMOS-Chip, übertrifft Canon die D810 von Konkurrent Nikon: Die im vergangenen Jahr vorgestellte Vollformat-DSLR hat eine Auflösung von 36,3 Megapixeln.
Der Autofokus hat 61 Messpunkte
Der Autofokus der beiden DSLRs bietet 61 Messpunkte, davon sind 36 Kreuz- und 5 Doppelkreuzsensoren. Das entspricht dem Autofokussystem der 2012 vorgestellten EOS 5D Mk III. Die Kameras sind mit einem System zur Schärfenachführung auf Gesichter und Gegenstände ausgestattet, das Canon als iTR (Intelligent Tracking and Recognition) bezeichnet. Der optische Sucher hat einen Ausschnitt von 100 Prozent.
Die Lichtempfindlichkeit hingegen ist nicht so stark: Sie reicht bei beiden Kameras von Iso 100 bis Iso 6.400 und kann nach unten und oben jeweils um eine Stufe auf Iso 50 und Iso 12.800 erweitert werden. Zum Vergleich: Die EOS 5D Mk III hat eine Lichtempfindlichkeit von Iso 100 bis Iso 25.600, die auf Iso 50 bis Iso 102.400 erweitert werden kann.
Geringe Lichtempfindlichkeit bedeutet weniger Rauschen
Die relativ geringe Lichtempfindlichkeit bedeutet ein besseres Rauschverhalten: Mit steigender Iso-Zahl wird auch das Rauschen stärker. Ein Höchstwert von Iso 12.800 ist dennoch relativ gering für eine Vollformat-DSLR. Es ist vorstellbar, dass sich die Programmierer von Magic Lantern dessen annehmen. Falls sie eine Version der alternativen Firmware für die beiden Kameras programmieren, könnten sie den Iso-Bereich erweitern.
Die Kameras nehmen fünf Bilder pro Sekunde bei voller Auflösung auf. Für die Bilderverarbeitung sorgt jeweils ein Dual-Digic-6-Prozessor. Die Belichtungszeit reicht von 1/8.000 Sekunde bis zu 30 Sekunden. Der Crop-Faktor der Kameras lässt sich verändern: von Vollformat, also 1, auf 1,3 und 1,6 - Letzteres entspricht dann dem Bildausschnitt einer Kamera mit APS-C-Sensor.
Durch den Crop-Faktor sinkt die Auflösung
Das kann verschiedene Vorteile haben: Bei einem größeren Crop-Faktor verlängert sich auch die Brennweite um diesen Faktor. Zudem hat ein Bild dann unter Umständen eine bessere Qualität: Die Abbildungsqualität eines Objektivs wird zu den Rändern hin schlechter. Wird der Bildzuschnitt verkleinert, wird nur der mittlere Bereich abgebildet, also der mit der geringsten Verzerrung. Allerdings sinkt dadurch die Auflösung: Bei einem Crop-Faktor von 1,6 beträgt sie 19 Megapixel.
Der Flüssigkristallbildschirm auf der Rückseite der Kamera hat eine Diagonale von 3,2 Zoll (8,1 cm) und eine Auflösung von 1,04 Megapixeln. Wie bei der EOS 7D, die Canon auf der Photokina 2014 präsentierte, kann auch bei den beiden neuen EOS-5D-Modellen das Display nicht geklappt und geschwenkt werden. Offensichtlich hat Canon diese Funktion nur für die zwei- und dreistelligen Modellreihen vorgesehen.
Die Kameras nehmen HD-Videos auf
Wie inzwischen bei DSLRs üblich, nehmen auch die EOS 5DS und die EOS 5DS R Videos auf. Die Auflösung ist allerdings Full-HD, also 1.920 x 1.080 Pixel. Wie bei der EOS 7D verzichtet Canon auch hier auf 4K. Die Bildrate bei voller Auflösung beträgt 30 Bilder pro Sekunde, bei einer Auflösung von 1.280 x 720 sind es 60 Bilder pro Sekunde. Bilder und Videos werden auf Compact-Flash- und SD-Karten gespeichert - die DSLRs haben zwei Einschübe für Speicherkarten.
Das Gehäuse der Kameras besteht aus einer Magnesiumlegierung. Es ist etwa 15 x 12 x 8 cm groß. Das Gewicht ohne Akku und Speicherkarte beträgt etwa 850 Gramm. Die beiden Kameras unterschieden sich in einem Punkt: Beide haben sie einen Tiefpassfilter, der den Moiré-Effekt verhindern soll. Die EOS 5DS R hat zudem noch einen Tiefpass-Aufhebungsfilter, der für mehr Detailschärfe sorgt.
Ultraweitwinkel-Zoom mit geringer Verzerrung
Zusammen mit den beiden DSLRs stellt Canon ein neues Ultraweitwinkel-Zoom vor, das den Brennweitenbereich von 11 bis 24 Millimetern abdeckt. Das Objektiv zeichnet sich laut Canon durch eine sehr geringe Verzerrung aus. Es hat eine Anfangsblende von f/4. Die Naheinstellungsgrenze bei einer Brennweite von 24 Millimetern liegt bei 28 Zentimetern. Das Objektiv ist gut 13 Zentimeter lang, der größte Durchmesser beträgt knapp 11 Zentimeter. Es wiegt knapp 1,2 Kilogramm.
Canon hat die beiden Kameras für Juni angekündigt. Die EOS 5DS soll 3.500 Euro kosten, EOS 5DS R 3.700 Euro. Das Objektiv EF 11-24mm 1:4L USM kommt bereits Ende dieses Monats für 3.000 Euro auf den Markt.
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