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Entwicklungspartnerschaft: ASML investiert 1,3 Milliarden Euro in KI-Start-up Mistral

Die Bedeutung von KI steigt auch in der Halbleiterfertigung. ASML sichert sich mit einem Investment die Möglichkeit, selbst die Richtung vorzugeben.
/ Johannes Hiltscher
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In Lithografiemaschinen von ASML soll künftig auch KI von Mistral stecken. (Bild: ASML; Montage: Golem.de)
In Lithografiemaschinen von ASML soll künftig auch KI von Mistral stecken. Bild: ASML; Montage: Golem.de

Aus Branchenkreisen ist es bereits als Gerücht durchgedrungen, nun hat ASML eine Investition in das französische KI-Start-up Mistral bestätigt(öffnet im neuen Fenster) : Im Rahmen der aktuell laufenden C-Finanzierungsrunde wird der Maschinenbauer 1,3 Milliarden Euro investieren. Insgesamt konnte Mistral nach eigener Angabe 1,7 Milliarden Euro einsammeln(öffnet im neuen Fenster) und wird aktuell mit 11,7 Milliarden Euro bewertet.

Damit übersteigt ASMLs Investition die Gesamtsumme aller vorangegangenen Investitionsrunden – und daran knüpft der Hersteller von Lithografiemaschinen für die Halbleiterfertigung Erwartungen. Denn neben der Investition gehen ASML und Mistral auch eine strategische Partnerschaft ein. In deren Rahmen sollen Einsatzmöglichkeiten für KI-Modelle mit ASMLs Produkten erkundet, Modelle entwickelt und bereitgestellt werden.

Der konkrete Einsatz bleibt vage, es ist schlicht von verkürzter Time-to-Market und "leistungsfähigeren, holistischen Lithografiesystemen" die Rede. Denkbar ist allerdings vieles, von Verbesserungen bei der Defekterkennung bis zur Optimierung von Prozessschritten. Die Partnerschaft ermögliche es ASML, eigene Entwicklungen anzustoßen und dabei eine stärkere Kontrolle über eigenes Wissen zu wahren.

KI in der Halbleiterfertigung existiert bereits

Bislang gaben bei der Entwicklung von KI für die Halbleiterfertigung andere den Ton an: Für Computational Lithography bietet Nvidia mit Culitho bereits seit 2023 eine KI-Lösung. Das Verfahren passt die Muster von Belichtungsmasken an, um auf dem Wafer eine gewünschte Struktur zu erreichen – moderne Fertigungsprozesse kommen bereits seit mehreren Generationen nicht mehr ohne aus.

ASML erhält für sein Investment einen Anteil von 11 Prozent an Mistral und wird mit einem Sitz in dessen Strategiekomitee vertreten sein. Dieses bestimmt die strategische und technologische Ausrichtung des Start-ups mit. Neben ASML investierten bereits IBM, Microsoft, Nvidia, Samsung und Andreessen Horowitz und stockten im Rahmen der C-Runde ihre Investments teils auf.


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