Nicht alle Entlassungen sind krisenbedingt

Das gilt auch für die Ankündigung von Entlassungen bei IBM. Die haben nichts mit der Pandemie zu tun, sondern mit den Produkten. Weil die Cloudsparte langsamer wächst als geplant, wird in diesem Geschäftsbereich die Beschäftigtenzahl reduziert. In Wachstumsbereichen will der IT- und Beratungskonzern hingegen neue Leute einstellen. Wie viele, sagt IBM nicht.

SAP richtet sich konsequent auf sein Kerngeschäft aus und baut deshalb etwa 3.000 Stellen ab. Auch diese Kündigungen haben nichts mit einer Krise zu tun, sondern sind die Folge üblicher Geschäftspolitik im Wirtschaftsleben. Deshalb ist der angekündigte Stellenabbau von SAP auch nicht der Beginn einer Kündigungswelle in deutschen IT-Unternehmen ähnlich der im Silicon Valley.

"Bei uns gab es keinen ungewöhnlichen Beschäftigungsboom in IT-Firmen durch Corona, sondern eher die Fortsetzung eines kräftigen Beschäftigungstrends. Deshalb gibt es jetzt auch keinen Grund zur Konsolidierung", sagt Weber. In Deutschland steigt die Beschäftigung von IT-Mitarbeitenden. Sie hat sich in den letzten Jahren nicht abgeschwächt und war nur einmal wegen der Pandemie unterbrochen. Eine Kündigungswelle in IT-Firmen wie zurzeit im Silicon Valley wird es bei uns deshalb nicht geben.

Auch in Deutschland wird entlassen, aber ...

Selbstverständlich wird aber auch in Deutschland entlassen und eingestellt. Das ist bei 45 Millionen Beschäftigten ganz normal, denn der Arbeitsmarkt ist dynamisch: Betriebe entstehen und werden geschlossen. Neue Geschäftsbereiche werden aufgebaut und neue Technologien eingeführt. Das alles bewegt den Arbeitsmarkt. Insgesamt aber ist er stabil.

"Die Entlassungsquote ist zurzeit so gering wie noch nie im vereinten Deutschland", sagt Weber. Die Unternehmen seien froh, wenn sie IT-Fachkräfte hätten. Deshalb halten sie an dieser Berufsgruppe fest und entlassen sie schon gar nicht, selbst wenn ihr Geschäft mal etwas kriselt.

Um welche Berufsgruppen es sich bei den Entlassenen in Kalifornien handelt, ist überwiegend unbekannt. Diese Informationen geben die Firmen nicht preis. Mit Sicherheit werden es nicht dieselben Personen sein, die wegen der Pandemie eingestellt wurden, und wie aus den Meldungen der Unternehmen herauszulesen ist, betrifft es nicht nur Hilfskräfte, sondern auch hochqualifiziertes IT-Personal. Mit der Entlassung von hochbezahlten Fachkräften lassen sich am schnellsten Kosten senken.

Ist dieses US-Personal eine Option für den deutschen Arbeitsmarkt? Immerhin fehlen hierzulande laut Bitkom 137.000 IT-Fachkräfte.

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 Entlassungswelle in den USA: Es könnte eine Chance für Deutschland seinKommen US-Fachkräfte nach Deutschland? 
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jonasz 06. Feb 2023 / Themenstart

Kommt darauf an, wie man es betrachtet, in Deutschland wandern circa 1.2 Mio im Jahr ein...

jonasz 06. Feb 2023 / Themenstart

In Deutschland sich sicher fühlen, ein guter Witz, war damals selbst als Ausländer in...

jf (Golem.de) 06. Feb 2023 / Themenstart

Ja, stimmt, danke für den Hinweis, ist jetzt korrigiert.

cimst 06. Feb 2023 / Themenstart

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