Entlassungen: Mozilla hat Probleme mit alternativen Geschäftsmodellen

Bisher besteht das Einkommen von Firefox-Hersteller Mozilla hauptsächlich aus Verträgen mit Suchmaschinenanbietern und das Unternehmen sucht bereits seit einigen Jahren nach möglichen Alternativen. Das läuft offenbar anders als erhofft, weshalb das Unternehmen nun wohl auch etwa 70 seiner rund 1.000 Angestellten entlassen hat, also 7 Prozent aller Angestellten. Das berichtet unter anderem das Magazin Techcrunch(öffnet im neuen Fenster) .
Laut dem zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2018 musste Mozilla einen leichten Verlust von rund einer halben Million US-Dollar verbuchen. Auch der Umsatz ist im Jahr 2018 wegen Änderungen an den Verträgen mit Suchmaschinenanbietern deutlich zurückgegangen.
Um seine Einkommensströme breiter aufzustellen und eben nicht mehr nur von Suchmaschinen abhängig zu sein, setzt Mozilla etwa auf Abos für Dienste wie Pocket . Die Einnahmen damit sind aber bisher marginal. Andere Dienste wie etwa ein eigenes VPN-Angebot benötigen darüber hinaus wohl deutlich länger, als Mozilla sich deren Entwicklung erhofft hat. So ist der Dienst etwa weiter nicht allgemein verfügbar und Mozilla generiert darüber keinerlei Einnahmen.
Innovationen stärken und Entwickler entlassen
Laut dem Bericht von Techcrunch, der sich auf eine interne E-Mail der Mozilla-Chefin Mitchel Baker beruft, habe sich der Umsatz von Mozilla für das Jahr 2019 nicht wie erwartet entwickelt, weshalb auch die Planung für das Jahr 2020 habe angepasst werden müssen. Das schließe vor allem ein, nicht mehr auszugeben, als das Unternehmen einnimmt.
Um dies zu erreichen, hat Mozilla nun also etwa 70 seiner Angestellten aus verschiedenen Bereichen entlassen. Dazu gehören offenbar vor allem Teile der QA-Abteilung(öffnet im neuen Fenster) , aber auch weitere Entwickler aus anderen Bereichen. Baker bezeichnet dies in einer öffentlichen Stellungnahme im Blog des Unternehmens(öffnet im neuen Fenster) als "schwierige Entscheidung" .
Baker weist in dem Blogpost aber auch darauf hin, dass das Unternehmen künftig weiter an den aktuellen und kommenden Problemen der Menschen im Netz arbeiten und diese lösen möchte. Laut Techcrunch steht dafür ein Innovationsfonds in Höhe von 43 Millionen US-Dollar bereit, mit dem eben auch neue Produkte und Angebote erstellt werden sollen.
Der Marktanteil des Firefox-Browsers sank in den vergangenen Jahren kontinuierlich, vor allem auch wegen des immer stärker werdenden Wechsels von Desktop- hin zu Mobilsystemen und App-Ökosystemen, wo Mozilla bisher kaum Fuß fassen konnte. Die Arbeiten an einem eigenen Mobilbetriebssystem FirefoxOS hat der Hersteller ebenso aufgegeben wie Experimente mit Connected Devices .



