Windrad selbst gebaut
Ein Windrad in Eigenregie bauen. Dazu noch weitgehend aus Material, das andere achtlos wegwerfen. Das ist die Idee von ERNI e. V. Das Kürzel steht für ERNeuerbare Ideen. Die jungen Menschen bieten Windrad-Workshops an. Im Kollektiv arbeiten Männer und Frauen aus dem Raum Kassel, Leipzig und Berlin. Sie kommen aus dem Handwerk und Maschinenbau, der Elektrotechnik, dem umwelttechnischen Bauwesen, den regenerativen Energien sowie dem Umwelt- und Ressourcenmanagement.
Ihr Wissen über den Windradbau haben die ERNIs im Studium, der Ausbildung und per Autodidaktik erworben. Sie haben sich das Ziel gesteckt, Kleinstwindkraftanlagen selbst zu bauen und das Wissen zu bündeln und weiterzugeben. Letztlich geht es um's Re- und Upcycling - und natürlich darum, sich energetisch unabhängig zu machen. Erni ist zudem Mitglied des Wind Empowerment Netzwerkes. Dieses vernetzt weltweit Vereine, Unternehmen und Forschungsinstitute die sich mit dem Selbstbau von Kleinstwindkraftanlagen beschäftigen. So wird ein internationaler Austausch von Erfahrungen und Wissen möglich.
In ihren etwa fünftägigen Workshops, die sie oftmals an Universitäten oder auf Bauwagenplätzen geben, geht es um den Bau eines Minigrid-Stromversorgungs-Systems mit einer Kleinwindkraftanlage. Bis zu 30 Teilnehmer bauen mit - Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Der Workshop beinhaltet die komplette Fertigung eines voll funktionsfähigen Minigrid-Stromversorgungssystems, das besteht aus: einer Windkraftanlage mit einer Nennleistung von rund 400 Watt, zwei Metern Rotordurchmesser, einem zehn Meter hohen Mast inklusive Verankerungstechnik, dem elektrischen Schaltschrank mit Ladetechnik, Leistungsanzeigen, Sicherungen, Gleichrichtertechnik und der Integration eines elektrischen Speichers.
Viele Materialien sammeln die Macher vor dem Workshop auf Schrottplätzen, etwa Stahlrohr für den Turm, Holz für die Flügel oder alte Radlager für den Generator. Lediglich Kupferlackdraht, Kunstharz und Magnete werden gekauft. Aus diesen Teilen wird der Generator gefertigt.
Da werden Flügel aus Holz gehobelt, gefeilt und geschmirgelt. Da werden Magnete in Kunstharz gegossen. Da werden Masten aus Stahlrohr zusammengeschweißt. Und ganz zum Schluss wird das Windrad gemeinsam aufgerichtet und in den Testbetrieb genommen. Und dann wird gefeiert und viel gelacht, wobei das zum Gesamtkonzept gehört.
Alle hierfür notwendigen Baumaterialien sind weltweit verfügbar, sodass diese Turbine überall auf der Erde nachgebaut werden kann. Die Anlage kann anschließend für Laborversuche, Feldtests, Abschlussarbeiten oder zur Versorgung elektrischer Verbraucher im Inselbetrieb verwendet werden. Rund 20 Windkraftanlagen sind so bereits entstanden. Die praktische Lehrveranstaltung wird mit thematisch entsprechenden Theorieeinheiten begleitet.
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