Wasserstoff braucht teure Infrastruktur
Wasserstofftankstellen bei Autos kosten derzeit etwa 1 bis 2 Millionen Euro für eine Zapfsäule. Sie sind explosionsgefährdet, wie mehrere Unfälle in den letzten Jahren gezeigt haben. Das schränkt die Standortwahl aus Sicherheitsgründen ein.
Hochdruckventile und mechanische Hochleistungspumpen sind insgesamt wesentlich anfälliger für mechanische Fehler als elektrische Ladesäulen. Das verursacht höhere laufende Kosten, aber Einsparmaßnahmen sind dort gefährlich. Fehler in der Wartung und Konstruktion sind die Hauptursache der aufgetretenen Wasserstoffexplosionen und -brände im Umfeld von Wasserstofftankanlagen. Außerdem benötigen die Tankstellen neben Strom auch eine Wasserstoffversorgung per Pipeline oder eine eigene Elektrolyseanlage.
Wasserstofftankstellen belasten die Stromnetze
Die Behauptung, dass Wasserstofffahrzeuge eine Überlastung der Stromnetze verhindern könnten, ist auch nicht nachvollziehbar. Eher ist das Gegenteil denkbar. Schon der Stromverbrauch der Kompressoren in der Wasserstofftankstelle beträgt rund 40 Prozent des Stromverbrauchs beim Laden eines gleichwertigen Elektroautos. Die Elektrolyse braucht zusätzlich 300 Prozent des Stroms, der ebenso über das Stromnetz geliefert werden muss.
Dabei sind Wasserstofffahrzeuge immer auf diese Tankstellen angewiesen, während für E-Autos nur auf Langstreckenfahrten die Schnellladung mit hoher Stromlast alternativlos ist. Solange weniger als 40 Prozent aller Ladungen auf diese Weise erfolgen, stellen Wasserstofftankstellen die größere Belastung des Stromnetzes dar. In Umfragen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft bevorzugen 70 bis 80 Prozent der Befragten das Laden zu Hause oder am Arbeitsort, wo das Auto über längere Zeit steht.
Akkus können per Steckdose geladen werden. 2,2 Kilowatt (kW) Ladeleistung gelten dabei als unbedenklich. Über Nacht können so in zehn Stunden 22 kWh geladen werden, genug für über 100 km tägliche Fahrstrecke. Viele Ladegeräte bieten auch 3,6 kW, aber es sollte ein Elektriker prüfen, ob der Anschluss der Steckdose die Leistung auch auf Dauer aushält. Es gibt auch leistungsstärkere Wallboxen mit bis zu 22 kW, das aber nur mit Dreiphasen-Anschluss.
Der Aufbau der öffentlichen Infrastruktur mit Strom kostet nicht die Millionenbeträge von Wasserstofftankstellen. Preise für robustere, kommerzielle, Ladestationen liegen in der Größenordnung von 4.000 Euro für 7,2 kW. Ein 150-kW-Schnelllader lädt den Tesla 3 in 20 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Sie kosten im Durchschnitt 65.000 Euro inklusive der Bereitstellung des elektrischen Anschlusses, an günstigen Standorten auch weniger. Bei 350 kW steigen die Kosten etwa auf das Doppelte. Besonders die Schnelllader haben laut Untersuchungen noch großes Potenzial zur Kostenreduktion, wenn mehr davon an einem Standort gebaut werden.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die Rohstoffknappheit wird überwunden | Die Wasserstoffstrategie sollte sich auf Chemie konzentrieren |
Vermutlich mehr, als es dort Wasserstofftankstellen geben iwrd. Für die Ladestation...
Ob man ein Auto 1m rollt oder 5km fährt - es nutzt sich auch ab. Aber vielleicht...
Noch eine Erkenntnis : Die Kunden des weiter vorne verlinkten Virtuellen...
außer die super teuren von Allego Charging gibt es hier keine schnellader (41cent kwH...
Zitat aus dem Artikel "Denn das Argument der Rohstoffknappheit ist spätestens seit der...