Energiewende in Dänemark: "Fernwärme ist wie Lego"

Schnee fällt in Kopenhagen selten. Berge gibt es auch keine. Trotzdem können Skifahrer in der dänischen Hauptstadt ihrem Hobby frönen. 450 Meter lang ist die Piste, die auf Kunststoffmatten den Amager Bakke, den Hügel von Amager, herabführt. Sogar ein Skilift bringt die Sportler nach jeder Abfahrt wieder zurück in gut 80 Meter Höhe, mit Blick auf Oper, Hafen und die nahe Altstadt. Gleich neben der Bergstation reicht nur ein wuchtiger, zylindrischer Schornstein noch höher.
Er erinnert daran, was unter der Skipiste auf dem geneigten Dach rund um die Uhr geschieht: In zwei riesigen Öfen verbrennt bei rund 1.000 Grad Celsius Hitze Müll, bis zu 560.000 Tonnen jedes Jahr. Die freigesetzte Wärme heizt über ein Fernwärmenetz seit Fertigstellung 2017 rund 140.000 Haushalte und deckt im Winter ein Fünftel des städtischen Wärmebedarfs. Parallel erzeugen Generatoren genug Strom für bis zu 70.000 Haushalte. Bei der Wärmewende ist Dänemark anderen weit voraus - wie machen sie das nur?