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Energiewende: EWE baut einen Wasserstoffspeicher bei Berlin

Tief unter dem Sandboden von Brandenburg soll künftig Wasserstoff gelagert werden, der Energieträger der Zukunft.
/ Werner Pluta
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Oberirdische Anlagen eines Erdgasspeichers (Symbolbild): Auf die Reinheit des Wasserstoffs kommt es an. (Bild: Thorsten Ritzmann/EWE)
Oberirdische Anlagen eines Erdgasspeichers (Symbolbild): Auf die Reinheit des Wasserstoffs kommt es an. Bild: Thorsten Ritzmann/EWE

Wasserstoff soll nach einem Beschluss der Bundesregierung im Sommer der Energieträger der Zukunft werden. Strom aus erneuerbaren Quellen soll in Form von Wasserstoff gespeichert werden. Der Energiedienstleister EWE baut einen Wasserstoffspeicher bei Berlin.

Wasserstoff ist nicht leicht zu speichern. Weil die Atome so klein sind, kann das Gas durch andere Stoffe hindurch diffundieren. In Stahl dringt Wasserstoff ein und macht ihn spröde. Besser speichern lassen soll sich der Wasserstoff unter der Erde, in Salzkavernen. Das will EWE in Rüdersdorf östlich von Berlin testen.

Der Speicher befindet sich tief im Boden

Der Speicher soll 1.000 Meter tief im Erdreich in einem Salzstock liegen. Eine solche Kaverne entsteht, indem das Salzgestein mit Wasser ausgespült wird. Der Baubeginn für den 500 Kubikmeter großen Kavernenspeicher ist für Februar kommenden Jahres geplant. Im Frühjahr 2022 soll der Test anlaufen.

Hycav heißt das Projekt, an dem neben EWE(öffnet im neuen Fenster) auch das ebenfalls in Oldenburg ansässige Institut für Vernetzte Energiesysteme(öffnet im neuen Fenster) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt(öffnet im neuen Fenster) (DLR) beteiligt ist. Die Kosten sollen rund zehn Millionen Euro betragen. Vier Millionen Euro bringt EWE selbst auf. Sechs Millionen Euro kommen vom Verkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

EWE baut eine Wasserstoffkaverne
EWE baut eine Wasserstoffkaverne (01:47)

Solche Kavernenspeicher sind bereits etabliert als Erdgasspeicher. EWE betreibt in Rüdersdorf mehrere solcher Speicher. In Sachsen läuft seit dem vergangenen Jahr ein Pilotprojekt für die unterirdische Wasserstoffspeicherung(öffnet im neuen Fenster) . "Ziel ist es, in Zukunft Kavernen mit Volumina von 500.000 Kubikmetern - in denen der Eiffelturm Platz fände - zur Wasserstoffspeicherung zu nutzen" , sagte EWE-Ingenieur Paul Schneider.

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Eine andere unterirdische Speichermöglichkeit wären ehemalige Gas- oder Erdöllagerstätten. Bei diesen besteht allerdings die Gefahr, dass der Wasserstoff mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt würde. Wasserstoff muss jedoch rein sein. "Dieses Kriterium ist besonders wichtig für die Wasserstoffanwendung im Mobilitätssektor" , sagte EWE-Chef Stefan Dohler(öffnet im neuen Fenster) . "Wir erhoffen uns in der zweiten Jahreshälfte 2022 insbesondere Erkenntnisse darüber, welchen Reinheitsgrad der Wasserstoff nach dem Ausspeichern aus der Kaverne hat."


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