Energieversorgung: "Die trockenen Sommer waren eine größere Herausforderung"

Die Coronakrise ist auch für die deutschen Energieversorger eine völlig neue Situation. Wie kommen sie zurecht? Wir haben nachgefragt.

Ein Bericht von Daniel Hautmann veröffentlicht am
Der Strom fließt.
Der Strom fließt. (Bild: analogicus auf Pixabay/Pixabay License)

Das Coronavirus legt sich wie ein zähklebriger Brei über den Globus und lähmt das öffentliche Leben. Energieversorger, Wasserwerke, Tankstellen und Telekommunikationsanbieter haben sich auf den Ernstfall vorbereitet. Sie sind schließlich zur sogenannten Daseinsfürsorge verpflichtet: Das ist die Aufgabe des Staates, die für ein menschliches Dasein als notwendig erachteten Güter und Dienstleistungen bereitzustellen.

Inhalt:
  1. Energieversorgung: "Die trockenen Sommer waren eine größere Herausforderung"
  2. Der Strom fließt

Das klappt bislang reibungslos. Zumal das Virus nicht die technischen Anlagen betrifft, wie es bei anderen Katastrophen, etwa Erdbeben oder Hochwasser, der Fall sein kann, sondern die Mitarbeiter. Und die kann man effektiv schützen. Viele sind bereits im Homeoffice, andere in sogenannter Reserve. Dazu zählen etwa Servicepersonal oder Mitarbeiter in den Schaltstellen, die sich für den Ernstfall bereithalten. Monteure werden getrennt, damit sie nicht gleichzeitig ausfallen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist daher gelassen: "Wir nutzen in weiten Teilen Fernwirktechnik und verfügen über einen hohen Automatisierungsgrad. Besondere Beachtung finden Arbeitsbereiche wie Leitstellen, Entstörungsdienste sowie dazugehörige Unterstützungsprozesse. Hier werden zusätzlich vorsorgliche Maßnahmen für den Fall einer Quarantäneanordnung ergriffen. Die Unternehmen vor Ort bewerten kontinuierlich, welche spezifischen Maßnahmen erforderlich sind", sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Zu den Maßnahmen zählen:

  • Zutrittsbeschränkungen für relevante Gebäudebereiche
  • Schutz des Schlüsselpersonals zur Sicherstellung der betrieblichen Abläufe innerhalb der Organisation zur Sicherstellung eines Notbetriebs
  • gegebenenfalls die Isolierung von notwendigem Fachpersonal für den Betrieb sensibler Bereiche voneinander
  • gegebenenfalls Vorkehrungen, damit Personal bei Auftreten eines Verdachtsfalls im Team aus getrennten Räumen arbeiten kann
  • die Planung des Personaleinsatzes nach ausgearbeiteten Notfallschichtplänen

"Das spielt sich täglich besser ein"

Stephan Natz, Pressesprecher bei den Berliner Wasserbetrieben, sagt: "Das Zusammenspiel von vielen Leuten im Homeoffice, von Freigestellten in Bereitschaft und den aktiven Schichtbesatzungen gab es noch nie. Das spielt sich täglich besser ein. Aber die Wasserförderung, -aufbereitung und -verteilung ist absolute Routine. Von Engpässen sind wir meilenweit entfernt." Sämtliche Wasserwerke seien mit Notstromgeneratoren ausgerüstet. "Die beiden trockenen Sommer waren eine viel größere Herausforderung für uns", sagt Natz.

Was man jedoch merke: Die in den Haushalten genutzten Wassermengen stiegen, was in erster Linie am Händewaschen liegen dürfte. Rückläufig seien derweil jene Mengen, die in Städten wie Berlin zulasten der Touristen gingen. Ebenso werde in der teils ruhenden Industrie weniger Wasser verbraucht.

Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in Berlin sieht die Situation entspannt: "Der Umgang mit dem Coronavirus und den sich dynamisch ändernden Lagen ist auch für die kommunalen Unternehmen als Eckpfeiler der Daseinsvorsorge und Betreiber kritischer Infrastrukturen eine Herausforderung. Ziel ist es, die Menschen auch im Krisenfall sicher mit Strom, Wärme, Wasser und schnellem Internet zu versorgen und ihren Abfall und das Abwasser sicher zu entsorgen. Gegenwärtig ist die Ver- und Entsorgung nicht gefährdet", sagt ein Sprecher des VKU.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Der Strom fließt 
  1. 1
  2. 2
  3.  


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Angeblicher ARD-Plan
Rundfunkbeitrag könnte auf über 25 Euro steigen

Laut einem Bericht wollen die öffentlich-rechtlichen Sender eine Anhebung des Rundfunkbeitrags auf bis zu 25,19 Euro pro Monat fordern.

Angeblicher ARD-Plan: Rundfunkbeitrag könnte auf über 25 Euro steigen
Artikel
  1. 25 Jahre Starcraft: Der E-Sport-Dauerbrenner
    25 Jahre Starcraft
    Der E-Sport-Dauerbrenner

    Vor 25 Jahren erschien mit Starcraft eines der wichtigsten und wegweisendsten Echtzeitstrategiespiele aller Zeiten. Macht der RTS-Hit von Blizzard auch heute noch Spaß?
    Von Andreas Altenheimer

  2. E-Fuels: VDA begrüßt Verbrennerkompromiss, Greenpeace übt Kritik
    E-Fuels
    VDA begrüßt Verbrennerkompromiss, Greenpeace übt Kritik

    Die Einigung zwischen EU-Kommission und Bundesregierung zu Verbrennermotoren ruft erste Reaktionen hervor.

  3. USA: Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne
    USA
    Amateurfunker nutzen 22-Meter-Skulptur als Antenne

    Mit nur fünf Watt Sendeleistung konnten Studenten in New York fast die gesamten östlichen USA abdecken - dank einer Skulptur als Antenne.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MediaMarkt-Osterangebote • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen • Cyberport Jubiläums-Deals • MSI Optix 30" WFHD/200 Hz 289€ • Verbatim 1-TB-SSD 42,90€ • Creative Sound Blaster X G6 99,99€ • Thrustmaster T300 RS GT PC/PS 290€ • Logitech G535 Lightspeed 69,99€ • NBB Black Weeks [Werbung]
    •  /