Energiespeicherung: China nimmt 100-Megawatt-Druckluftspeicher in Betrieb

Keine Luftnummer: In China ist ein Druckluftspeicher in Betrieb genommen worden, der Strom in Form von komprimierter Luft speichert. Es ist ein adiabatischer Speicher, der ohne fossile Brennstoffe auskommt.
Der Speicher in Zhangjiakou, einer Stadt in der nordchinesischen Provinz Hebei, bietet nach Angaben der chinesischen Akademie der Wissenschaften(öffnet im neuen Fenster) eine Leistung von 100 Megawatt. Er soll in Spitzenzeiten 40.000 bis 60.000 Haushalte versorgen und im Jahr 132 Gigawattstunden bereitstellen. Das spart im Jahr 42.000 Tonnen Kohle und reduziert die Kohlendioxidemissionen um 109.000 Tonnen.
Um die Energie zu speichern, wird in Zeiten mit geringem Strombedarf und einem hohen Angebot an erneuerbarem Strom Luft mit Kompressoren in unterirdische Kavernen gepumpt und dort unter hohem Druck gespeichert. Wenn in Spitzenzeiten Strom benötigt wird, wird die Luft aus dem Speicher abgelassen und treibt dabei eine Turbine an.
Wärme wird gespeichert und wieder verwendet
Wenn die Luft komprimiert wird, heizt sie sich auf. Die Wärme wird gespeichert. Beim Dekomprimieren kühlt die Luft ab. Dann wird die Wärme aus dem Speicher zugeführt, um zu verhindern, dass die Turbine einfriert.
In früheren ähnlichen Speichern wie in Huntorf in Niedersachsen oder in McIntosh im US-Bundesstaat Alabama wird Erdgas verbrannt, um die Luft zu erwärmen. Durch die Wiederverwendung von Kompressionswärme müssten in Zhangjiakou keine fossilen Brennstoffen verbrannt werden, teilte die chinesische Akademie der Wissenschaften mit.
Dadurch steigt die Effizienz des Speichers. Die gibt die Akademie mit 70,4 Prozent an. Zum Vergleich: Die erwähnten Druckluftspeicher in Deutschland und den USA kommen auf 42 bzw. 54 Prozent. Das kanadische Unternehmen Hydrostor hat Anfang des Jahres den Bau von zwei Druckluftspeichern in Kalifornien angekündigt , die einen Wirkungsgrad von 60 Prozent haben sollen.



