Eine Verlängerung ist wie ein Neuanfang
Alle zehn Jahre muss ein Atomkraftwerk einer Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) unterzogen werden, so sehen es die Regularien der Europäischen Union vor. Die Überprüfung wäre bei den drei Atomkraftwerken schon 2019 fällig gewesen, wurde aber im Hinblick auf die geplante Abschaltung Ende 2022 ausgesetzt.
Für einen Weiterbetrieb wäre sie unerlässlich. Eine Laufzeitverlängerung ohne die Erkenntnisse aus einer PSÜ würde laut Umweltministerium "ein nicht hinnehmbares Risiko darstellen". Eine solche PSÜ dauert jedoch etwa zwei Jahre. Dabei wird der aktuelle Stand von Wissenschaft und Technik als Maßstab angelegt – anders als bei den regelmäßigen Kontrollen, bei denen lediglich geprüft wird, ob die geltenden technischen Anforderungen erfüllt werden.
Referenz wäre demnach der europäische Druckwasserreaktor (European Pressurized Reactor, EPR). Um die aktuellen Atomkraftwerke ebenso sicher zu machen, müssten sie entsprechend nachgerüstet werden.
Ein Weiterbetrieb ist unwahrscheinlich
Juristisch käme eine Wiederinbetriebnahme einer Neugenehmigung gleich, da bei einer abgeschalteten Anlage die Berechtigung zum Leistungsbetrieb erloschen ist. Ob eine solche Genehmigung erteilt würde, ist fraglich: Schon Mitte der 1990er Jahre wurde im Atomgesetz festgeschrieben, dass ein Atomkraftwerk so konstruiert sein muss, dass die Auswirkungen eines Reaktorunfalls auf das Gelände beschränkt bleiben. "Dies erfüllt unstrittig keines der bestehenden deutschen AKW", heißt es auf der Seite des Umweltministeriums.
Angesichts dieses Aufwands sowie der Tatsache, dass weder Brennstäbe noch Personal vorhanden sind, sind auch die Betreiber gegen eine Weiterführung. "Das politische Kapital und die Energie, die wir auf relativ wenig Erzeugungskapazität verschwenden, sollten wir lieber in den Ausbau der Erneuerbaren oder in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft stecken. Daran hängt die Zukunft diese Landes, nicht an der Frage, ob vier Gigawatt Kernenergie ein oder zwei Jahre länger laufen", sagte Markus Krebber, Chef des Emsland-Betreibers RWE, im Interview mit dem Spiegel.
Aber brauchen wir die Atomkraftwerke überhaupt, um die Stromversorgung zu sichern?
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Was passiert mit dem strahlenden Abfall? | Wie wichtig sind die Atomkraftwerke? |
Was sollte man da modernisieren? Selbst die Betreiber wollen nicht mehr weiterbetreiben...
Ich würde mir wünschen, daß man solche Artikel auf die Trollwiese verschieben könnte...
Dann lass doch mal die Fakten hören
Es ist ja auch ein tolles Foto - das weitaus beste, das ich dazu finden konnte. Vielen...
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