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Energiekrise: Audi-Chef für Tempolimit und autofreie Tage

Audi -Chef Duesmann sieht in einem Tempolimit und autofreien Tagen ein Symbol, um Deutschland aufs Sparen einzustimmen.
/ Friedhelm Greis
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Autofreier Sonntag in der Region Brüssel (Bild: AFP/Getty Images)
Autofreier Sonntag in der Region Brüssel Bild: AFP/Getty Images

Der Vorstandsvorsitzende des Ingolstädter Autokonzerns Audi, Markus Duesmann, plädiert angesichts der angespannten Energieversorgung für Einschränkungen der Mobilität. "Um uns in Deutschland besser einzustimmen, auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren" , sagte der Audi-Chef der Süddeutschen Zeitung(öffnet im neuen Fenster) (Paywall). Zudem könnte ein Tempolimit dafür für ein hilfreiches Symbol sein.

Duesmann hat nach eigenen Angaben schon bemerkt, dass die Menschen auf die hohen Treibstoffpreise reagierten: "Ich sehe schon auf der Autobahn, dass den Leuten das Geld knapp wird." Nun führen viele rechts mit 100 km/h. Allerdings glaube er nicht, dass Geld "als einziger Regler" in dieser außergewöhnlichen Situation reiche. "Wir müssen umdenken, uns klar werden, dass sich unser Leben ändert" , sagte der 53-Jährige. Duesmann hat sich sogar schon überlegt, wie er einen autofreien Tag nutzen würde: "Wenn es ein Sonntag ist, werde ich mit meinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren."

Duesmann widerspricht mit seinen Äußerungen nicht nur der FDP, sondern auch der Auffassung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Dessen Präsidentin Hildegard Müller hatte vor einem Monat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gesagt(öffnet im neuen Fenster) : "Die Menschen sind weiter als die Politik, sie wissen selbst, wie man klug spart. Sollen wir nun jeden Bereich durchdeklinieren? Habe ich die Heizung schon auf 2 runtergedreht, dusche ich nur eine Minute, fahre ich nur 100? Viele Menschen erleben einen drastischen Konsumschock, da braucht es keine Belehrungen."

Nach Ansicht Duesmanns wirken sich die hohen Strompreise nicht auf die Elektrifizierungspläne des Konzerns aus. "Der Strompreis in Deutschland und in Europa mag jetzt gestiegen sein, aber wir werden unsere Strategie deshalb nicht anpassen" , sagte der Audi-Chef. Das müsse aber nicht für alle Hersteller im VW-Konzern gelten: "Andere Marken im Konzern können gegebenenfalls einige Jahre länger als geplant Verbrennerautos produzieren, wenn die Energielage in den kommenden Jahren so bleibt."


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